Lebensmittelversorgung garantieren
Salzburger Sozialmärkte sind stark gefordert
Mehr als 19.000 Salzburger leben laut der Caritas in Armut, 62.000 sind armutsgefährdet. Gerade durch die Krisen der letzten Jahre gerieten mehr und mehr Menschen in die Bedürftigkeit. Die Salzburger Sozialmärkte versuchen sie bestmöglich zu versorgen.
SALZBURG. Bis zu 40 % mehr Kundinnen und Kunden wurden im Juli 2022 im Sozialmarkt (SoMa) im Salzburg-Elisabeth Vorstadt mit Lebensmitteln versorgt. Generell wird es für die Sozialmärkte immer schwieriger, die bedürftigen Personen zu unterstützen. Projekte zur Reduktion von Lebensmittelverschwendung wie „Rette mich" oder „Too Good To Go" führen dazu, dass mittlerweile weniger Produkte gespendet werden. Auch an ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern fehlt es. Die Salzburger NEOS stellten im März einen Antrag zur Unterstützung der Sozialmärkte. Auch die anderen Landtagsparteien schlossen sich diesem an.
Negative Entwicklungen
Die Armut in Österreich wächst, dies zeigen die derzeit aktuellsten Zahlen der Statistik Austria. Fast 1,6 Millionen Menschen waren 2021 in Österreich armutsgefährdet, 1,3 Millionen leben in Armut, Tendenz steigend. Auch in Salzburg und den anderen Bundesländern Westösterreichs sehen die Entwicklungen nicht rosiger aus. Seit der Pandemie ist hier die Anzahl der Personen die aufgrund ihrer finanziellen Situation Einkaufspässe und Bewilligungen für Sozialmärkte beantragen können, um 10 % angestiegen. Einen dementsprechend starken Anstieg an Neukundinnen und -Kunden vermelden zum Beispiel der Sozialmarkt im Salzburger Stadtteil Elisabeth Vorstadt und die Laube Sozialmärkte im Pongau.
Wer ist betroffen?
Auch deutlich diverser sollen die Personengruppen geworden sein, welche die Angebote der SoMas in Anspruch nehmen. Unter ihnen finden sich Mindestpensionisten, Alleinerziehende, Menschen mit Migrationshintergrund, Studierende sowie auch Selbstständige. Stark gebracht werden zum Beispiel Grundprodukte und Hygieneartikel. Um den Bedürftigen jedoch adäquat helfen zu können, braucht es vor allem die tatkräftige Unterstützung vieler Freiwilliger.
„Ohne freiwilliges Engagement ist die wertvolle Arbeit der Sozialmärkte nicht aufrechtzuerhalten. Es ist schön zu sehen, dass es noch Menschen gibt, die auf freiwilliger Basis anderen Menschen helfen. Helfende Hände sind immer gesucht.“
Sebastian Huber, NEOS Salzburg Sozialsprecher.
„SOMA" Salzburg sucht auch momentan nach weiteren ehrenamtlichen Helfern. Bei Interesse kann man sich unter info@soma-salzburg.at melden.
Jeder mit einem niedrigen Einkommen kann sich bei den Sozialmärkten eine Einkaufskarte holen. Diese gibt es jeden Montag von 14-17 Uhr im Sozialmarkt in der Plainstraße 2 in Salzburg.
Die Politik ist gefordert
Da es derzeit viele Aktionen zur Verwertung von übrig gebliebenen Lebensmitteln und anderen Waren gibt und auch die Supermärkte so viel wie möglich von diesen noch zu verkaufen versuchen, wird befürchtet, dass es in den Sozialmärkten zu einer Verknappung der Waren kommen könnte. Vor allem im Angesicht der derzeitigen Teuerungen braucht es hier die Unterstützung der Politik.
Die NEOS Salzburg sehen sich in der Pflicht an der Situation rund um die Sozialmärkte etwas zu ändern und diese bestmöglich bei ihrem sozialen Engagement zu unterstützen. Daher wurde im März ein Antrag zur Unterstützung von Sozialmärkten in einer Ausschusssitzung im Salzburger Landtag eingebracht. Der Antrag wurde einstimmig von den Landtagsparteien akzeptiert.
„Wir NEOS fordern gemeinsam mit Vertreter:innen von sozialen Initiativen Maßnahmen zur Sicherung der Lebensmittelversorgung von Sozialmärkten zu erarbeiten", so NEOS Sozialsprecher Sebastian Huber.
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