Für den Zivildienst ein Jahr nach Indien
Ablöse in Indien: St. Willibalder folgt als Zivildiener in Auroville einem Andorfer nach – Kulturschock blieb aus.
ST. WILLIBALD, ANDORF, INDIEN (kpr). Zuerst ein Andorfer, dann ein St. Willibalder: Mehrere Tausend Kilometer sind Andreas Mittermayr und Jakob Feldbauer nach Auroville, Indien, gereist, um dort nacheinander einen Zivildienst der ganz besonderen Art zu absolvieren.
Nur kurz trafen sich die beiden Schulfreunde an ihrem Einsatzort, dann hieß es Abschied nehmen für Andreas Mittermayr. Ein ganzes Jahr lebte der Andorfer als Sozialdiener in der indischen Stadt. Er unterrichtete Kinder und Erwachsene der Bevölkerungsgruppe der Tamilen in Englisch. "Es ist schön mit-anzusehen, dass man Groß und Klein eine Freude mit Bildung bereiten kann. Das letzte Jahr war eine unbezahlbare Bereicherung für mich", resümiert er. Das Ruder hat er nun an Andreas Feldbauer übergeben. Dieser löste ihn am 1. August in Auroville ab.
Der HTL-Schüler ist gespannt, was ihn in Indien erwartet. Er hat vor, sich eine sozialunterstützende Beschäftigung im elektrotechnischen Bereich zu suchen, weil das seinem Maturafach entspricht. Und auch das Land will Feldbauer kennenlernen: "Momentan wohne ich noch in einer Art Jugendhostel. Ich möchte aber alles ausprobieren – vom Dorf bis zum Jungle", erzählt der Zivildiener. Eingelebt hat er sich bereits gut in seiner neuen "Heimat". Von einem Kulturschock ist keine Rede: "Die typischen Bilder, die man von Indien im Kopf hat, sind natürlich da: Kühe auf den Straßen, Toiletten ohne Klopapier und mit den Händen essen. Aber eigentlich geht mir nichts ab von daheim."
Kaum oder wenig Lohn
Der Sozialdienst, den zuvor Mittermayr absolvierte und nun auch Feldbauer, zählt als Zivilersatzdienst. Dazu war eine Trägerorganisation nötig, die die Jugendlichen ins Ausland entsendet. "Wir entschieden uns für den unabhängigen Verein Österreichischer Auslandsdienst", erklärt Feldbauer. Während des einjährigen Einsatzes müssen die beiden mit geringen finanziellen Mitteln auskommen: "Als Auslandsdiener bekommt man kaum ein bis gar kein monatliches Entgelt", weiß der HTL-Schüler. Das trübt die Freude am Einsatz allerdings nicht: "Die Möglichkeit, den Präsenzdienst im Ausland zu absolvieren, ist eine unbezahlbare Erfahrung, die einen das ganze Leben prägt."
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