Interview
Für Klimacoach Elke Dorfer beginnt Klimaschutz im Kopf

Elke Dorfer ist seit 2017 Klimacoach in der Gemeinde Esternberg.  | Foto: Dorfer
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Elke Dorfer ist seit 2017 Klimacoach in der Gemeinde Esternberg. Als solche will sie Umweltschutz-Projekte anregen und daran mitarbeiten.

ESTERNBERG. Im Interview erzählt die 61-Jährige, was ein Klimacoach so alles macht, wieso Umweltschutz im Kopf beginnt und was jeder einzelne dafür tun kann. 

Sie sind seit 2017 Klimacoach. Was hat Sie dazu bewogen, sich zum Klimacoach ausbilden zu lassen?
Elke Dorfer: Interesse. Ich wollte mehr wissen, vor allem über Bodenschutz und Raumplanung. Ich bin in der Stadt aufgewachsen und allein in Bezug auf Mobilität ist das Land ein ganz anderes Pflaster.

Wie lange dauert die Ausbildung?
Der Klimacoach-Lehrgang beim Klimabündnis Oberösterreich umfasst drei Module zu je zwei Tagen in Linz und Ottensheim. 

Was sind Ihre Aufgaben als Klimacoach?
Es gibt keine definierten Aufgaben. Ich selbst sehe meine Aufgabe darin, mich durch regelmäßige Treffen und Seminare weiterzubilden, Informationen weiterzuleiten und die Menschen zu vernetzen. Außerdem möchte ich weiterhin Projekte für den Umweltschutz anregen und daran mitarbeiten. 

Was haben Sie als Klimacoach in Esternberg schon alles gemacht?

In der Schule haben wir "Klimameilen gesammelt" und konnten dadurch Fahrräder für indische Schüler*innen spenden. Seit 2020 arbeiten wir daran, das österreichische Umweltzeichen zu erlangen. Ich bin Koordinatorin des Projekts. Zusammen mit der Gemeinde haben wir ein Konzept für veränderte Mobilität wie Elternhaltestellen, Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad erarbeitet.

Wieso ist es wichtig, bei den Menschen ein Bewusstsein für Umweltschutz zu schaffen?
Klimaschutz beginnt im Kopf. Wenn wir etwas verändern wollen, müssen wir lösungsorientiert denken. Wir müssen unsere Haltung ändern und die Nachhaltigkeit wieder entdecken. Nicht schneller – höher – weiter, sondern langsam und mit Bedacht. Auch unsere Kinder und Enkel sollen noch in einer lebenswerten Welt leben können, und nicht ums Überleben kämpfen müssen. 

Gibt's in Esternberg konkrete Umwelt- und Klimaschutzpläne für 2021 oder 2022?
Unser Ziel ist es, die Verschwendung zu reduzieren und wieder bewusster zu leben. Die Corona-Lockdowns haben uns gezeigt, wie wenig Dinge für uns wirklich wichtig sind. 2020 waren im Umweltausschuss Projekte wie "Natur im Garten" und "Esternberg fährt Rad" geplant. Diese wurden jedoch aufgrund von Corona verschoben. Esternberg hat außerdem das ÖBB-Schnupperticket und macht bei der Flursäuberung mit. Das ist auch weiterhin geplant. 

Was machen Sie persönlich in Sachen Umwelt- und Klimaschutz?
Meine Familie versucht, Lebensmittel saisonal und regional zu kaufen. Wir haben den Fleischkonsum stark reduziert. Wir versuchen Wasser und Strom zu sparen und haltbare Produkte zu kaufen, die sich reparieren lassen  – sehr schwierig in der jetzigen Zeit. 

Was kann ein jeder einzelne in Sachen Umwelt- und Klimaschutz leisten?
"Reduce – Reuse – Recycle" sind die englischen Schlagworte, die sich jede*r merken kann: Weniger kaufen – mehr wieder verwenden – trennen und recyclen.

STECKBRIEF

Alter: 61 Jahre
Wohnort: Esternberg
Beruf: Lehrerin
Hobbys: Lesen, Lernen, Diskutieren, andere Kulturen und Länder

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