Vorstoss
Kommt ein Inn-Anlegesteg oder nicht?
Bürgerliste Schärding macht sich im Bereich Wassertor für einen Anlegesteg stark. Doch Gemeinde wiegelt ab.
SCHÄRDING. "Die Idee dahinter ist, den Inn, der vor unserer Haustüre liegt, durch diesen Steg für die Bewohner der Stadt genauso wie für viele Besucher und Touristen nutzbar zu machen. So hat etwa der Ruderclub der Stadt Passau mit 450 Mitgliedern großes Interesse bekundet, mit seinen Sportbooten Schärding auf dem Wasserweg anzusteuern. Ebenso der größte Ruderverein Oberösterreichs aus Ottensheim", so Obmann Richard Armstark, der dadurch eine Stärkung des Tourismus sieht.
"Es gab nicht nur einige negative Stellungnahmen der Feuerwehr, sondern auch die touristische Nutzung muss sehr in Frage gestellt werden."
Doch der Vorstoß wurde seitens der Stadtgemeinde bereits zweimal abgelehnt. Dazu Bürgermeister Günter Streicher: "Es gab nicht nur einige negative Stellungnahmen der Feuerwehr, sondern auch die touristische Nutzung muss sehr in Frage gestellt werden – sie war auch einer der Gründe für die Ablehnung. Durch unsere Lage in der Mitte von zwei Innkraftwerken, die keine Schleusen aufweisen, ist eine stärkere Frequenz von Booten und Schiffen etwa aus Passau gar nicht möglich. Die befahrbare Strecke beträgt leider nur rund 15 Kilometer und kann daher nur mit einigen wenigen Booten aus Schärding und Umgebung erfolgen." Für Streicher ist das Thema deshalb vom Tisch, wie das Stadtoberhaupt sagt.
Unterschriftenaktion gestartet
Der ablehnenden Haltung kann Adolf Karl als Schärdinger Unternehmer und Bürgerlisten-Mitglied nichts abgewinnen. Deshalb startete er Mitte März eine Unterschriftenaktion. "Die Ausreden sind meiner Meinung nach haltlos. Ich bin sehr wohl der Meinung, dass ein Anlegesteg als Freizeitangebot touristisch etwas bringt." Und mit seiner Meinung dürfte Karl nicht alleine dastehen, wie er zur BezirksRundSchau sagt. "Ich habe bereits sieben A4-Seiten an Unterschriften gesammelt – und das nur von Schärdinger und Neuhauser Wirtschaftstreibenden. Ich erwarte mir zwar nicht, dass wir deshalb völlig überrannt werden, aber die Nachfrage von Ruderclubs, Paddlern, Familien und Gästen wäre da."
"Die Ausreden sind meiner Meinung nach haltlos. Ich bin sehr wohl der Meinung, dass ein Anlegesteg als Freizeitangebot touristisch etwas bringt."
Erst kürzlich hat laut Karl zwischen Wernstein und Passau eine internationale Regatta mit zahlreichen Teilnehmern aus fünf Nationen stattgefunden. Wie der Unternehmer sagt, wären das – hätte Schärding bereits eine Anlegestelle – potenzielle Kunden für Gastronomie und Handel gewesen. Nun will Karl abermals das Gespräch mit dem Stadtchef suchen. "Das Projekt wäre mit geringen finanziellen Mitteln und Arbeitsaufwand rasch umsetzbar und auch hochwassertauglich. Am liebsten wäre mir, wenn wir das Projekt noch heuer umsetzen könnten."
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