In Engertsberg
Kopfinger gedachten der Toten des Flugzeugabsturzes
Am 3. Juni trafen sich auf Einladung des Kameradschaftsbundes eine Abordnungen der Feuerwehr Engertsberg, ein Trompeter der Musikkapelle Kopfing und Teile der benachbarte Bevölkerung, um der abgestürzten Flugzeugpiloten im Gemeindegebiet von Kopfing zu gedenken.
KOPFING. Zu dieser Gedenkfeier konnte Obmann Franz Schuster auch Bürgermeister Bernhard Schasching, Vizebürgermeisterin und Kulturobfrau Brigitte Jell sowie Bezirksobmann Manfred Kinzlbauer begrüßen. Johann Schmiedbauer, der vor wenigen Wochen mit einer Delegation von Kopfinger Kameraden den Soldatenfriedhof Meran besuchte, ließ als Mitorganisator Erfahrungen in die Veranstaltung einfließen. Die Andachtsfeier, gehalten von Konsistorialrat Lambert Wiesbauer, bereicherte Michael Josef Hamedinger auf der Trompete mit „Ich hatt‘ einen Kameraden“.
Schlechtwetterfront war Ursache des Unglücks
Es folgte ein gemütliches Beisammensein unmittelbar beim Fliegerkreuz, welches sich in einem Waldstück der Ortschaft Engertsberg (Jageredt) befindet. Für das leibliche Wohl sorgte Erika Schuster, die Gattin des Obmanns. Die Fliegergedenkstätte erinnert an dort abgestürzten Unteroffizier Hans Kosiska aus Mähren. Am 26. Dezember 1943 stürzte im Wald nahe der Ortschaft Entholz eine Messerschmitt „Me 109“ ab. Laut Bericht des Gendarmeriepostens Kopfing aus dem Jahr 1944 befand sich das Flugzeug im Verband mit einem zweiten Flugzeug, die beide von Brest in Frankreich nach Bad Vöslau unterwegs waren. Nach Angaben der Deutschen Dienststelle in Berlin (WASt) 2018 sollen die Flugzeuge aber von Straubing aus gestartet sein. Den Auftrag zum Flug nach Bad Vöslau hatte der Unteroffizier und Flugschüler Hans Kosiska. Dabei geriet er in eine Schlechtwetterfront mit starker Nebelbildung und wurde am 26. Dezember 1943 als vermisst gemeldet.
Erst Wochen später aufgefunden
Am 1. Februar 1944 fand der Bauer Josef Maier aus Entholz bei einem Heimaturlaub das abgestürzte, bis dahin vergeblich gesuchte und vermisste Flugzeug. Es war zertrümmert, aber nicht verbrannt. Im Wrack befand sich noch der tote Pilot. An diesem hatten sich bereits Vögel und Wildtiere zu schaffen gemacht. Hans Kosiska war nicht der einzige, der bei Flugzeugabstürzen im Gemeindegebiet Kopfing verunglückt ist. Insgesamt zehn Menschen sind bei Flugzeugabstürzen im Jahr 1943 – während des zweiten Weltkriegs – in Kopfing tödlich verunglückt. Der Kopfinger Kulturkonsulent Johann Klaffenböck initiierte Schautafeln, um der Verstorbenen zu Gedenken.
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