Männer an die Häkelnadeln

WERNSTEIN (kpr). Mit Klischees aufräumen – das ist das Ziel der Wernsteiner Musiker. Und das wollen sie unter anderem mit den Schätzspielen bei ihrer alljährlichen Mostkost erreichen. Mussten im Vorjahr die "Musimescha" zeigen, dass sie Reifen wechseln können, sind heuer die Männer an der Reihe: Drei Musiker werden bei der Mostkost per Losverfahren ausgewählt. Mit einer Häkelnadel der Größe vier müssen sie in fünf Minuten Wolle zu Luftmaschen verhäkeln. Die Frage: Wieviel Millimeter Wolle werden sie schaffen?

Damit sich die Männer dazu bereit erklären, mussten die Musikerdamen nicht einmal ihre Überredungskünste spielen lassen. Denn das diesjährige Schätzspiel entstand aus Gründen der Gleichberechtigung. "Weil letztes Jahr ausnahmslos die Mädels in den Lostopf geworfen wurden, können unsere Musimänner gar nicht aus", erzählt Sandra Kieslinger, Presseverantwortliche des Musikvereins Wernstein, schmunzelnd. Außerdem wären die männlichen Musikerkollegen sowieso überstimmt gewesen. "Bei uns haben die Frauen die Männer vor einiger Zeit mengenmäßig überholt. 25 Musiker und 36 Musikerinnen sind aktiv", berichtet Kieslinger.

Ganz unvorbereitet startet die Challenge bei der Mostkost aber nicht. Damit keiner eine böse Überraschung erlebt, wie Kieslinger sagt, erhalten die "Auserwählten" in einem Crashkurs kurz vorher Tipps und Tricks von einer Wernsteinerin mit Handarbeitserfahrung. "Aber ich weiß von verlässlichen Quellen, dass einige schon jetzt fleißig bei ihren Omas üben", sagt die Musikerin mit einem Augenzwickern – Na dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Die Wernsteiner Mostkost

Der Musikverein Wernstein lädt am Sonntag, 26. April um 13 Uhr zur Mostkost bei der Familie Schopf vulgo "Kaser" in Öhret 1. Die Tipps für den Schätzwettbewerb können bei allen Musikern oder direkt bei der Mostkost abgegeben werden. Hauptpreis ist eine Radreise gesponsert von der Firma Eurobike.