Schulprojekt: Die Natur ist ihr Lehrmeister

ST. MARIENKIRCHEN (lenz). Seit einem Jahr bietet die Volksschule St. Marienkirchen das Freifach "Naturnahes Arbeiten" an. Bilanz: Kinder, Lehrer und Eltern sind begeistert. "Der Ansturm letztes Jahr war groß. Es gab mehr Anmeldungen als wir aufnehmen konnten, deshalb ist das Freifach derzeit den vierten Klassen vorbehalten", erklärt Direktorin und Projektinitiatorin Hermine Hofinger. Im 14-Tage-Rhythmus lehrt Hofinger den Schülern den richtigen Umgang mit der Natur, zeigt ihnen, welche Schätze unsere Umwelt bereithält. "Das letzte Mal haben wir mit zwei Altbauern aus dem Ort Besen gebunden. Natürlich mit Reisig, das wir vorher selbst im Wald gesammelt haben. Jedes Kind durfte sich dann einen eigenen Besen mit nach Hause nehmen", berichtet Hofinger. Auch Harzbaslam oder Moosteller fertigten die Schüler bereits selbst. Und der nahende Frühling hält wieder einige neue Möglichkeiten bereit. "Das nächste Mal werden wir bei einem Bauern Erdäpfel ansetzen. Diese werden später gejätet, geerntet und zum Abschluss verkocht", erklärt Hofinger. Auch die Verwendung heimischer Kräuter und Brot backen stehen heuer noch auf dem Plan. Um das im Freifach gelernte auch gut zu verinnerlichen, werden die einzelnen Themen auch in den normalen Unterricht aufgenommen. Wird im Freifach zum Beispiel ein Solarkocher gebaut, gibt es im Unterricht Wissenswertes zum Thema Wasser.

Ideen liefert die Natur
Die Ideen dazu nimmt Hofinger – wie soll es anders sein – aus der Natur. "Ich bin selbst ein sehr naturverbundener Mensch, und diesen Bezug zu Natur möchte ich den Kindern gerne weitergeben. Oft kennen die Kinder heimische Kräuter oder Pflanzen gar nicht mehr. Durch den praktischen Unterricht will ich in ihnen eine Begeisterung und ein Gefühl für unsere Umwelt wecken." Und im Idealfall geben die Kinder diese Begeisterung weiter an die Eltern. "Das Feedback der Kinder und der Eltern ist sehr gut", weiß Hofinger. Das Freifach wird deshalb auch im kommenden Schuljahr fortgesetzt.