Sensation in Engelhartszell: Archäologen legen besterhaltene Römerburg frei

Die "Burgherren": Bürgermeister Roland Pichler, Roland Pichlbauer von der Landeskulturdirektion, Friedrich Bernhofer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Donau OÖ, Stefan Traxler vom Landesmuseum, Landeshauptmann Josef Pühringer sowie Grabungsleiter Wolfgang Klimesch. | Foto: Land OÖ/Kraml
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  • Die "Burgherren": Bürgermeister Roland Pichler, Roland Pichlbauer von der Landeskulturdirektion, Friedrich Bernhofer, Vorsitzender der Werbegemeinschaft Donau OÖ, Stefan Traxler vom Landesmuseum, Landeshauptmann Josef Pühringer sowie Grabungsleiter Wolfgang Klimesch.
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ENGELHARTSZELL (ska). Den Erhaltungszustand schätzten sie gut ein. Mit dem, was die Forscher bisher ausgegraben haben, haben sie dennoch nicht gerechnet: Das "Stanacum", ein römisches Kleinkastell in Oberanna, Gemeinde Engelhartszell, dürfte das mit Abstand am besten erhaltene römische Bauwerk Oberösterreichs sein – "vielleicht sogar Österreichs", wie Bürgermeister Roland Pichler freudig verkündet. Der neue Fund habe außerdem eine Chance, ins UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen zu werden.

Seit Anfang März graben die Archäologen in Oberanna. Es ist die dritte Ausgrabung im Vorfeld der oberösterreichischen Landesausstellung 2018, die sich um das Thema "Die Rückkehr der Legion. Römisches Erbe in Oberösterreich", drehen wird. Bei der entdeckten Römerburg handelt es sich um eine sogenannten "Quadriburgus", ein massives Kleinkastell mit quadratischem Grundriss und an den Ecken angesetzten Rundtürmen. Derartige Anlagen sind typisch für die Spätantike (4. und 5. Jahrhundert), wie die Landesregierung in einer Presseaussendung mitteilt. Landeshauptmann Josef Pühringer überzeugte sich gestern, 30. März, selbst von der archäologischen Sensation in Engelhartszell.

Bisher haben die Forscher ein Viertel des Gebäudes, dessen Außenmaße 28 mal 29 Meter betragen – vom Schutt befreit. Das Mauerwerk steht ihnen zufolge teilweise bis in eine Höhe von über zwei Metern. Die Fundamente ragen bis zu eineinhalb Metern in den Boden. Im Innenraum des einzigen schon freigelegten Turmes befinden sich mehrere Lagen Wandverputz. Als besonderer Höhepunkt gilt die praktisch vollständig erhaltene römische "Badewanne", die zeigt, dass dieser Turm im Untergeschoss als Bad genutzt worden ist.

Die Ausgrabungen laufen voraussichtlich noch bis Juni. Ein Restauratoren-Team begleitet nun die Archäologen, um den Bestand langfristig sichern zu können.

Wer sich das römische Kastell ansehen möchte, kann sich bei Grabungsleiter Wolfgang Klimesch melden: 0650 88 111 95. Führungen für Einzelpersonen sind immer Mittwochnachmittag vorgesehen, Gruppenführungen nach Vereinbarung.

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