Maskenpflicht
Stimmung in ASZ's wird aggressiver
Stimmung in Altstoffsammelzentren wird zunehmend aggressiver. Vor allem im Freien – wegen Maskenpflicht.
BEZIRK SCHÄRDING. Ein Trend, der auch landesweit zu erkennen ist. So hat sich am 28. April etwa das OÖ-Landes-Abfallverwertungsunternehmen (LAVU) in einem Schreiben an die einzelnen Leiter der Altstoffsammelzentren in Oberösterreich gewandt, "da es vermehrt zu Auseinandersetzungen mit Kunden wegen der FFP2-Maskenpflicht kommt." Auch in den acht Altstoffsammelzentren im Bezirk Schärding nimmt die Aggressivität zu, wie auch eine Kundin des ASZ Schärding, die anonym bleiben möchte, der BezirksRundschau gegenüber berichtet: "Ich gehöre zur Risikogruppe und hatte erst kürzlich im Freigelände eine Auseinandersetzung mit einem Maskenverweigerer, den ich darauf angesprochen habe. Darauf hat dieser gemeint, dass er im Freien keine Maske brauche und mich das nichts angeht. Ich finde es traurig und deprimierend, dass man für die paar Minuten so wenig Verantwortung zeigt. Und ja, die Stimmung schlägt teilweise ins Aggressivere um. Im Grunde tun mir die Mitarbeiter leid, die diese Leute permanent aufs fehlende Maskentragen ansprechen müssen."
Ton wird aggressiver
Dass der Ton aggressiver wird, bestätigt auf Anfrage der BezirksRundschau auch Umwelt- und Abfallberater Johannes Weninger vom Bezirksabfallverband Schärding (BAV): "Ja, es ist generell der Trend erkennbar, dass solche Vorkommnisse mehr werden und es mit den Kunden auch verstärkt zu Auseinandersetzungen kommt."
Und das quer durch den Bezirk, wie der Schärdinger Umweltprofi erläutert: "Im ASZ Andorf ist das Problem nicht so groß, aber es gibt dennoch einige, die immer aggressiver reagieren. In Münzkirchen kommen die meisten mit Masken, aber im Außenbereich ist das auch hier vermehrt Thema." An kleineren Standorten wie Esternberg oder Engelhartszell scheint das Problem geringer. Über den Grund dafür lässt sich laut Weninger nur mutmaßen. "Vielleicht liegt es daran, dass an kleineren Standorten verstärkt Stammkundschaften verkehren."
Maskenpflicht im Freien
Dabei gilt in sämtlichen Altstoffsammelzentren im Bezirk Schärding auf dem gesamten Areal Maskenpflicht. "Die Kunden müssen verstehen, dass es bei den ASZ wie im Krankenhaus oder im Pflegeheim ist: Wenn alle Mitarbeiter in Quarantäne wären, müssten die ASZ's geschlossen werden. Ohne gesunde Mitarbeiter geht es nicht." Deutlicher wird das Landes-Abfallverwertungsunternehmen: "Jeder Kunde ist bei Nicht-Einhaltung auf die Tragepflicht hinzuweisen und bei Fortsetzung der Vorschriftsverletzung vom ASZ-Gelände zu verweisen. Im Bedarfsfall ist die Polizei einzuschalten."
Zu Sache
Laut COVID-19 SchutzMaV, gem. § 5, ist seit 5. 2. 2021 eine FFP2-Pflicht bei Betreten des Kundenbereichs von Betriebsstätten vorgeschrieben. Deshalb gilt in sämtlichen ASZ's am gesamten Gelände – innen und außen – für Kunden FFP2-Maskenpflicht sowie die zwei Meter Abstandsregel.
Ausnahmen:
• Kinder unter 6 Jahren haben keine Maskenpflicht
• Kinder über 6 und unter 14 Jahren sowie Schwangere haben eine MNS – Maske zu tragen
• Personen mit gesundheitlicher Beeinträchtigung können durch ein von einem österreichischen Arzt ausgestelltes Attest von der Maskenpflicht befreit werden. Kunden, die keine FFP2-Maske am ASZ-Gelände tragen sind darauf hinzuweisen. Sollte auf ein Befreiungsattest verwiesen werden, ist dieses vorzuzeigen (§8 Abs. 4 COVID-19-MG). Falls kein Attest vorgelegt werden kann, muss der Kunde das ASZ verlassen.
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