Fachkräftemangel: Situation der Unternehmen immer prekärer

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BEZIRK (sal). Die heimischen Betrieben beklagen immer stärker den Mangel an qualifizierten Fachkräften und Lehrlingen. Produktionsausfälle und die Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit sind die Folge. Laut Johann Froschauer, Obmann der Wirtschaftskammer Schärding, werden bis zum Jahr 2020 4000 potenzielle Lehranfänger fehlen. Um dieser negativen Tendenz entgegenzuwirken werden im Innviertel verstärkt Fachkräfte aus EU-Ländern, mit hoher Arbeitslosigkeit angeworben. Nach dem Bezirk Ried, werden künftig auch Unternehmen im Bezirk Schärding mittels Arbeitern aus Spanien, Portugal, Irland und Griechenland das Defizit an Facharbeitern auszugleichen versuchen.

Ein grundlegendes Problem am Facharbeitermangel sieht Froschauer in der unzureichenden Aufklärung der Schüler über Möglichkeiten und Karrierechancen mit einem Lehrberuf. "In Österreich gibt es rund 250 Lehrberufe, aber nur 10 bis 15 davon werden von den Jugendlichen nachgefragt." Dabei merkt der Wirtschaftskammer-Obmann die Aufstiegschancen mit einem Lehrberuf an: "39 Prozent der Führungskräfte, in den heimischen Unternehmen, haben eine Lehre absolviert, was die guten Aufstiegschancen wiederspiegelt." Christian Gumpinger, Personalchef der Firma Leitz in Riedau, unterstreicht die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und die Wichtigkeit von Investitionen in die Zukunft. Seit 1963 hat die Firma Leitz mehr als 680 Lehrlinge ausgebildet. Dennoch spürt das Unternehmen den stetigen Rückgang von jungen Menschen, die für einen Lehrberuf gewonnen werden können. Ende der 90er Jahre seien die Lehrlinge noch von ganz alleine gekommen, heute hat sich die Situation gewandelt. "Am Arbeitsmarkt sind praktisch keine Facharbeiter mehr vorhanden. Deshalb wird es für uns Unternehmer zusehends wichtiger die Leute selbst auszubilden." so Gumpinger.
Potenzial sieht Froschauer in den Jugendlichen, welche nach der Schule vom Arbeitsmarkt verschwinden: "Rund 12 Prozent der Schulabgänger machen keine Ausbildung. Auch hier ließen sich mit Sicherheit Kräfte mobilisieren." Bezirkschulinspektor Karl Hauer spricht in diesem Zusammenhang von einer "Ausbildungspflicht" für Jugendliche. "Natürlich ist es aber nicht sinnvoll Schüler mit schwachen schulichen Leistungen bis 18 Jahre zwanghaft in einer schulischen Ausbildung zu halten. Aber die Aufgabe der Schule sollte es sein den Jugendlichen die Basiskompetenzen so zu vermitteln, dass sie in der Arbeitswelt bestehen können und für Unternehmen attraktiv werden."

Eine Initiative, die gemeinsam von WKO Schärding und den Polytechnischen Schulen im Bezirk ins Leben gerufen wurde, ist die Lehrlingsmesse in Raab. Diese findet heuer zum zweiten Mal statt und soll den Schülern helfen sich für den idealen Lehrberuf zu entscheiden. Am 4. und 5. Oktober können sich Schüler und Eltern über insgesamt 34 Ausbildungsbetriebe und Serviceeinrichtungen informieren und direkt mit den Lehrbeauftragten und Lehrlingen der ausstellenden Unternehmen Kontakt aufnehmen.

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