Wegen drittem Lockdown
Sporthändler Andreas Gaderbauer veröffentlichte Video mit Corona-Kritik
Sporthändler Andreas Gaderbauer kritisiert den Lockdown für den Handel und erreicht damit 28.000 Leute.
RAINBACH. Am 20. Dezember machte Andreas Gaderbauer, Inhaber des Sporthandelsgeschäfts Schimalaya, seinem Unmut auf Facebook Luft. Der dritte Lockdown und dass die meisten Leute seiner Meinung nach die getroffenen Maßnahmen zu wenig hinterfragen, waren Auslöser dafür. "Im März hab ich die Herangehensweise durchaus nachvollziehen können. Doch jetzt ist die Situation eine gänzlich andere", beginnt Gaderbauer im Video. "Es muss die Frage erlaubt sein, warum Handel, Gastronomie und Hotellerie wiederholt geschlossen sind, während in der Industrie verhältnismäßig normal weitergearbeitet werden kann. Damit möchte ich keineswegs erreichen, dass auch noch die Industrie geschlossen werden soll. Aber es muss dem Handel erlaubt sein, seine Ware zu verkaufen, und Selbstständigen, für ihr Einkommen zu sorgen."
Selbst Verantwortung übernehmen
Statt Schließungen plädiert Gaderbauer für einen verhältnismäßigen Umgang mit dem Corona-Virus und dafür, das Gesundheitssystem zu stärken. Der Rainbacher betont, dass er weder Corona leugnen noch Verschwörungstheorien verbreiten möchte.
"Die Menschen müssen wieder mehr Verantwortung für ihr eigenes Handeln übernehmen. Am stärksten regt mich auf, wenn gesagt wird, man könnte nichts machen. Dabei haben die Entscheidung und das Handeln eines jeden einzelnen Auswirkungen." Andreas Gaderbauer
Ihn sorgt auch, wie sehr die Corona-Pandemie die Gesellschaft spaltet: "Ich weiß sogar von Freundschaften, die daran zerbrochen sind."Das Video hat online fast 28.000 Menschen erreicht. Es ist das Schimalaya-Video mit der größten Reichweite und hat viel positives Feedback erhalten. "Es wurde anscheinend auch weitergezeigt, da mich auch Leute darauf angesprochen haben, die gar nicht auf Facebook sind", berichtet Gaderbauer. Für zwei Wochen der gesamten Lockdown-Phase erhielt das Sportgeschäft bisher eine Umsatzentschädigung von 40 Prozent. "Aber ich will ohnehin nicht von Förderungen leben, für die die Allgemeinheit aufkommen muss." Für Schimalaya sind es vor allem Stammkunden, die das Geschäft im Moment über telefonische oder Online-Bestellungen am Laufen halten.
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