Mit Lesetrainern raus aus der Bildungsarmut

Lesecoaches des Roten Kreuzes unterstützen leseschwache Kinder – individuell fördern und damit die Bildungsarmut senken, ist erklärtes Ziel des Projekts. | Foto: OÖRK/Asanger
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BEZIRK. Seit 2015 kümmern sich ALPHA-Lesecoaches des Roten Kreuzes um Kinder, die Schwierigkeiten beim Lesen haben. Ziel ist: Junge Menschen in enger Zusammenarbeit mit der Schule und den Eltern individuell zu fördern. Denn, so heißt es in einer Presseaussendung des Roten Kreuzes: "Lesen ist ein zentraler Faktor in Bildungsfragen. Wenn der Grundwortschatz fehlt, zielen sich die Folgen quer durch alle Lebensbereiche." Dabei könne gerade in den ersten Schuljahren eine gezielte Förderung viel bewegen und Kinder aus der Bildungsarmut führen, meint OÖ. Rotkreuz-Präsident Walter Aichinger. Das Lesecoaching wird deshalb speziell für die ersten beiden Volksschulklassen angeboten. Im Bezirk Schärding startet das außerschulische Projekt mit dem Schuljahr 2018/19. 
 

Zum Üben, nicht zum Lesen lernen

Und wie funktioniert's? "Die Schulen melden uns den Bedarf zur Unterstützung, und wir vermitteln dann unsere Lesecoaches", erklärt Susanne Schopf, Jugendkoordinatorin des Roten Kreuzes für die Bezirke Ried und Schärding und damit auch Koordinatorin in Sachen Alpha Lesecoaching. Einmal die Woche gibt es dann für den jeweiligen Schüler ein gezieltes Lesetraining – in enger Abstimmung mit der Schule, betont die Rotkreuz-Mitarbeiterin, denn das Coaching sei in erster Linie "zum Üben und Festigen, nicht zum Lesen lernen gedacht." Es könne dabei entweder in der Schule oder aber auch in der Rotkreuz-Stelle stattfinden.
"Gemeinsam mit den Kindern wollen wir in das Abenteuer Bildung eintauchen, neue Welten entdecken und die Freude am Lesen nachhaltig wecken. Unser Engagement in Bildung rettet auf den ersten Blick kein Leben, kann aber die Lebensläufe junger Menschen durchaus positiv beeinflussen", sagt der ehemalige Schulinspektor aus Eferding, Karl Eckmayr, der schon seit drei Jahren als Lesecoach im Raum Eferding aktiv ist. Drei Personen haben im Bezirk Schärding, so Schopf, bislang die Ausbildung zum Lesecoach absolviert, weitere hätten ihr Interesse bekundet. Die Schulung dauert zwei Tage. Mit Abschluss des Kurses erhalten alle Lesecoaches einen vorgefertigen Koffer mit Büchern und Lesematerialien. Und die Nachfrage an Lesecoaches ist groß. "Wir haben schon Anfragen von mehreren Schulen im Bezirk", informiert die Projektkoordinatorin.

Und wie bewerten Volksschuldirektoren im Bezirk Schärding das Lesecoaching-Angebot?

Elisabeth Zauner von der Volksschule Schärding findet das Angebot des Lesecoaches prinzipiell gut. "Was ist persönlich nicht so toll finde, ist dass möglicherweise jetzt der Eindruck entdeckt, dass nach einem Zwei-Tages-Kurs den Kindern das Lesen beigebracht werden kann. Das ist zu kurz gegriffen. Da fehlt's an der fundierten Ausbildung. Aber als unterstützendes Angebot würde ich das Service des Roten Kreuzes natürlich gerne ausprobieren. Denn alles was den Kindern gut tut und ihnen weiterhilft, ist willkommen."
Ähnlich sieht es Birgit Ortner von der Volksschule Esternberg: "Ich bin dem Lesecoaching grundsätzlich sehr positiv und offen gegenüber eingestellt. Lesecoaching ist besonders für Leseanfänger eine wirksame Möglichkeit, die Fähigkeit des Lesens auszubauen und den Spaß am Lesen zu entdecken. Insbesondere als weitere Übungsmaßnahme ist es zu befürworten. Denn sinnerfassendes Lesen bracht Übung. Mehr als Übung kann ein einmal die Woche stattfindendes Lesecoaching jedoch nicht sein, denn für mehr braucht's fundiertes Fachwissen." Und Andrea Rothauer, Leiterin der Volksschule Rainbach, hat an Ihrer Schule derzeit keinen Lesecoaching-Bedarf, da "wir an unserer Schule eigene, speziell für unsere Bedürfnisse angepasste Lesefördermaßnahmen samt Diagnosetools, die eine gezielte und effiziente Förderung ermöglichen, definiert haben und diese anwenden". Generell sei das Projekt aber eine gute Sache.

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Foto: Oliver Hoffmann - stock.adobe.com
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