Armut im Bezirk nimmt zu

Michaela Fahringer aus Gaming mit Tochter Joleen und Gertraud Pabst bei der "Tafel" des Roten Kreuzes in Scheibbs. | Foto: Mayr
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BEZIRK. 813,99 Euro für Einzelpersonen, 1.220,98 Euro für Ehepaare – die bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) ist als Unterstützung für Menschen zu verstehen, die in eine finanzielle Notlage geraten sind und ihren Lebensunterhalt mit eigenen Mitteln (Einkommen und Vermögen) nicht mehr abdecken können.

Armut geht uns alle etwas an

Josef Aigner ist bei der Caritas der Erzdiözese St. Pölten bei der Arbeitsassistenz in Scheibbs tätig, wo er Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen und Lernschwächen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz unterstützt.
"Armut ist oft nicht wirklich sichtbar, aber sehr wohl auch im Bezirk Scheibbs vorhanden, wo sich viele Menschen nicht einmal mehr die Mieten oder Stromabrechnungen leisten können. Besonders betroffen sind alleinerziehende Frauen, so muss beispielsweise eine alleinerziehende Mutter mit drei Kindern mit 440,39 Euro pro Person im Monat auskommen", rechnet der Sozialarbeiter Josef Aigner aus Scheibbs ein Fallbeispiel durch.
Von Armut kann laut Aigner jeder schneller betroffen sein als man glaubt, und seiner Meinung nach sollten sich betroffene Menschen für diese Lebenssituation absolut nicht schämen müssen.

Ein Betroffener "packt aus"

Ein von Armut betroffener Mann aus dem Bezirk Scheibbs, der namentlich nicht genannt werden will, erzählt über seine Probleme mit dem Arbeitsmarktservice und dem System: "Es ist ein Irrsinn! Man wird heutzutage als Spitzenarbeiter zum Sozialfall gemacht, nur weil man laut seine Meinung sagt. Ich beziehe jetzt bereits seit fünf Jahren Notstand in der Höhe von 600 Euro. Ich habe mir vor einigen Jahren ein Haus gekauft, weshalb ich die bedarfsorientierte Mindestsicherung nicht beziehen darf. Dasselbe gilt, wenn man ein Auto besitzt. Doch wie soll ich in unserem Bezirk ohne Auto einen Arbeitsplatz finden? Die psychische Belastung ist sehr hoch, wenn man mit dem Minimum auskommen muss."

Zur Sache

Im Jahr 2013 nahmen in Niederösterreich insgesamt 21.750 Menschen die bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) in Anspruch. Das waren 8.466 Frauen, 6.159 Männer und 7.125 Kinder. Durchschnittlich bekommen Niederösterreicher 161 Euro Mindestsicherung im Monat. Die Höchstgrenze für Alleinstehende liegt bei 814 Euro. Dies zeigt, dass die BMS meist ein Zuschuss zu einem geringen Gehalt, zum Arbeitslosengehalt oder zur Notstandshilfe ist.

Michaela Fahringer aus Gaming mit Tochter Joleen und Gertraud Pabst bei der "Tafel" des Roten Kreuzes in Scheibbs. | Foto: Mayr
In reichen Ländern wie Österreich ist Armut oft erst auf den zweiten Blick sichtbar. | Foto: Mayr

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