Neues vom Landesgericht
Boxer verprügelte seine Geliebte aus dem Bezirk Scheibbs
Amateurboxer schlug Freundin aus dem Bezirk krankenhausreif und musste sich vor Gericht verantworten.
ST. PÖLTEN/BEZIRK SCHEIBBS. Als wahrer Albtraum entpuppte sich für eine 47-Jährige aus dem Bezirk Scheibbs eine Facebook-Bekanntschaft. Erst beim Prozess am Landesgericht St. Pölten erfuhr sie, dass der Amateurboxer 16 Vorstrafen – großteils wegen Körperverletzungen – aufzuweisen hat.
Das erste blaue Auge kassiert
"No risk, no fun", habe sie sich gedacht, als der 44-jährige Kosovare zum ersten Treffen Anfang Mai dieses Jahres mit Hab und Gut vor ihrer Türe stand und einzog. Wenige Wochen später rastete er zum ersten Mal aus, nachdem er betrunken nach Hause gekommen war. "Seine Alkoholisierung war eine Katastrophe", erklärte sie vor Gericht. Offenbar eifersüchtig auf ihren Ex-Freund schlug er ihr mehrfach mit den Fäusten ins Gesicht. Sie zeigte dem Richter ein Foto, auf dem sie mit geschwollenem, blauem Auge zu sehen war.
Fische flogen durchs Zimmer
Noch vom ersten Vorfall gezeichnet, "zuckte" der Amateurboxer etwa drei Wochen später abermals aus, als ihm seine Freundin die Tür öffnete. Wieder betrunken und eifersüchtig schubste und beschimpfte er sie, während er sich im Anschluss mit einem Messer an Fischen zu schaffen, die er der Frau teilweise auch nachwarf.
"Durch die ganze Wohnung sind die Fische geflogen", so die 47-Jährige aus dem Bezirk Scheibbs.
Täter ließ die Fäuste sprechen
In altbewährter Manier ließ er schließlich erneut seine Fäuste sprechen. Als die Frau zu Boden ging, zerrte er sie an den Haaren in ein anderes Zimmer und riss ihr dabei büschelweise Haare aus, bevor er ihr mit schweren Stiefeln mehrere Tritte gegen den Oberkörper und die Beine versetzte.
Flucht nach Deutschland
Als es ihr gelang, sich in einem Raum einzuschließen, drohte er, die Türe einzutreten. Die Frau landete im Krankenhaus, und der Beschuldigte konnte sich zunächst nach Deutschland absetzen.
Von dort aus kontaktierte er sein Opfer telefonisch und brachte die Frau Ende Oktober dazu, es noch einmal mit ihm zu versuchen.
"Ich war leider sturzbetrunken"
Gleichzeitig wollte sie die Anzeige gegen ihren brutalen Liebhaber zurückziehen, doch am 1. November klickten für ihn aber endgültig die Handschellen, als das Paar gemeinsam angetroffen wurde. "Das tut mir wirklich alles sehr leid! Ich war halt sturzbetrunken", so die Verantwortung des Gewalttäters gegenüber den Vorwürfen von Staatsanwältin Nicole Elsinger.
"Die Liebe meines Lebens"
"Ich kann mich gar nicht mehr erinnern", versuchte er gegenüber dem Richter seine Schuld zu relativieren. Dieser konfrontierte ihn mit den 1,5 Promille Alkohol im Blut und verhalf dem Erinnerungsvermögen des Gewalttäters auf die Sprünge. In seinem Schlusswort wandte sich der Kosovare an die 47-Jährige: "Ich liebe dich über alles, du bist die Liebe meines Lebens", schwor er und nahm zuletzt das Urteil von 18 Monaten Haft an (rechtskräftig).
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