Keramikmuseum Scheibbs im Museum NÖ
Zwischen Jugendstil und Art déco
Bei der Serie „Museum zu Gast“ wird für mehrere Monate vom Scheibbser Keramikmuseum eine Vitrine im Foyer des Museum Niederösterreich gestaltet, Kuratorin der Vitrine ist die Historikerin Elisabeth Vavra. Bis Mitte November 2023 wird die Gastausstellung noch andauern.
Seit 1993 sammeln die Ehegatten Hottenroth Erzeugnisse der Scheibbser Keramik; die Samm- lung mit derzeit fast 2500 Objekten ist im Keramikmuseum zu besichtigen. Das heutige Museumsgebäude war ursprünglich ein Hammerwerk und ab 1924 die Produktionsstätte der Scheibbser Keramik. Der 2006 gegründete Museumsverein Scheibbs renovierte und adaptierte das desolate Gebäude mit Unterstützung der NÖ. Landesregierung, der Stadt Scheibbs und privater Sponsoren und fungiert nun als Betreiber und Betreuer des Museums.
Liebe zum Detail
In der Produktion von Tellern, Schüsseln, Krügen und Vasen knüpfte man an die überlieferte heimische Hafnertradition an. Das Besondere an den Erzeugnissen war aber die Vielfalt an Farben und Glasuren sowie die Liebe zum Detail. Kein Modell wurde gleich dem anderen bemalt und glasiert.
Handwerklich besonders beachtenswert sind die Arbeiten mit durchbrochenen Wandungen, die eines aufwändigen Herstellungsprozesses bedurften. In den 1920er Jahren entstanden in der Tonindustrie Scheibbs zahlreiche figurale Kreationen. Die grotesk und bizarr wirkenden Tierfiguren und Gnome erfreuten nicht nur das Auge, sie dienten meist auch einem praktischen Zweck: So schulterten sie Kakteentöpfchen oder Salz- und Pfeffer- behälter, stützten Buchreihen oder Lampen.
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