AKNÖ-Jahresbilanz
1,4 Millionen Euro wurden für die Scheibbser erkämpft
Die Arbeiterkammer NÖ präsentierte ihre Jahresbilanz für den Bezirk Scheibbs: Schwerarbeitszeiten im Bezirk Scheibbs wurden nicht anerkannt.
BEZIRK. 2022 war endlich wieder einmal ein Jahr für die Bezirksstelle der Arbeiterkammer in Scheibbs, das nicht voll und ganz im Zeichen von Corona stand.
3.000 Beratungen im Bezirk
"Rund 6.200 Menschen haben im vergangenen Jahr mit uns Kontakt aufgenommen. Manchmal ging es nur um zu arbeitsrechtlichen Fragen. Im Sozialrecht drehte sich ein großer Teil der Anfragen um Probleme bei Pensionsansprüchen oder Krankengeld", sagt Bezirksstellenleiter Helmut Wieser.
Laut Wieser hätten die Menschen im Bezirk hingegen in fast 3.000 Fällen weiterführende Beratung und Unterstützung der Experten der AKNÖ in Scheibbs in konkreten Problemfällen benötigt.
"Beispielsweise mussten wir für die Betroffenen vor Gericht ziehen und ihnen zu einer Schwerarbeits- oder Invaliditätspension verhelfen", so Helmut Wieser weiter.
Wichtige regionale Anlaufstelle
"Das vergangene Jahr hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind", zieht Bezirksstellenleiter Wieser Bilanz.
Insgesamt konnte die Bezirksstelle der Arbeiterkammer in Scheibbs im Vorjahr rund 1,37 Millionen Euro für die Arbeitnehmer in der Region sichern. Im vergangenen Jahr war es außerdem endlich wieder möglich, die beliebte Informationsveranstaltung zur Pension durchzuführen, die rund 150 Interessenten besucht hatten.
Schwerarbeitszeiten erkämpft
Bei einem Arbeitnehmer aus dem Bezirk Scheibbs, der als Tischler tätig war, waren von der Pensionsversicherungsanstalt Zeiten zunächst nicht als Schwerarbeit anerkannt worden. Die Arbeiterkammer vertrat ihn deshalb vor dem Arbeits- und Sozialgericht. Diesem konnte schließlich glaubhaft gemacht werden, dass es sich bei diesen Zeiten tatsächlich um Schwerarbeit gehandelt hatte.
"Für den betroffenen Dienstnehmer bedeutete dies, dass er um zwei Jahre früher die Pension antreten konnte und die Abschläge bei der Pensionshöhe deutlich niedriger ausfielen. Unter Schwerarbeit fallen unter anderem unregelmäßige Nachtarbeit, schwere körperliche Arbeit sowie regelmäßiges Arbeiten bei Hitze oder Kälte", gibt Helmut Wieser Auskunft.
44,9 Millionen in NÖ erkämpft
Mehr als 145.000 Arbeitnehmer haben im Vorjahr niederösterreichweit die Hilfe der AK gesucht.
"Wir haben 44,9 Millionen Euro für Betroffenen im Land erkämpft", so Kammerrat Helmut Novak.
Beim Großteil handelte es sich um Auszahlungen ausstehender Löhne und Gehälter, nicht bezahlte Urlaubs- oder Kündigungsentschädigungen und Abfertigungen, die den Betroffenen zu Unrecht vorenthalten worden waren.
Außerdem entfiel laut Novak ein großer Teil der Anfragen auf Probleme rund um Pensionsansprüche oder um das Krankengeld.
"In diesem Bereich mussten wir in mehr als 1.000 Fällen für die Betroffenen vor Gericht ziehen und ihnen zu einer Schwerarbeits- oder Invaliditätspension verhelfen. An dritter Stelle stehen Verfahren rund um das Pflegegeld", sagt Kammerrat Helmut Novak.
Komplizierte rechtliche Regeln
Der Kammerrat betont, dass die betreffenden rechtlichen Regelungen äußerst kompliziert wären.
"Es ist deshalb schwierig, für die Menschen, eine Schwerarbeitspension anzutreten oder einen Zugang zu einer Pension wegen Krankheit zu erhalten. Ohne unsere Beratung und Rechtsvertretung wären viele Betroffene wohl nicht zu ihrem Geld gekommen", ist Kammerrat Novak überzeugt.
Mehr Infos auf noe.arbeiterkammer.at
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