Wild auf den Straßen im Bezirk
Mit dem Fallen der Blätter kommt es besonders im Herbst auf unseren Straßen vermehrt zu Wildunfällen.
SCHEIBBS. Zu den schlechten Sichtverhältnissen in der Dämmerung gesellt sich auch noch das miese Wetter, und so sind die Straßen besonders im Herbst gefährlich für Mensch und Tier. Jährlich kommen im Straßenverkehr in Niederösterreich in etwa 31.000 Wildtiere zu Tode. Ungefähr 830 davon sind es im Bezirk Scheibbs.
Die meisten Unfälle passieren in der Dämmerung. In dieser Zeit ist auch das Wild besonders aktiv. Die Tiere ziehen aus dem Schutz des Waldes aus, damit sie auf Wiesen und Feldern äsen können. Wildtiere wählen instinktiv den kürzesten Weg zu ihrem Ziel und entscheiden dabei nicht zwischen Straßen und Feldern. Bei Übergangsbereichen zwischen Wald und Feld ist das Risiko eines Wildunfalles daher besonders groß – hier sollten Fahrzeuglenker ganz besonders vorsichtig sein.
Lenkrad bitte gut festhalten
„Ist ein Zusammenstoß mit einem Wildtier unvermeidlich, sollte man stark bremsen und das Lenkrad gut festhalten. Wenn der Fahrer richtig reagiert, ist die Verletzungsgefahr für die Autoinsassen relativ gering. Ein Ausweichmanöver ist nicht zu empfehlen, denn ein solches ist weitaus riskanter, als ein Zusammenstoß mit dem Tier“, erklärt Othmar Thann, Direktor des KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit). Wenn es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch geschieht und man mit dem Pkw mit einem Wildtier kollidiert, so gibt es einige Maßnahmen, die unbedingt beachtet werden müssen. Ein Wildunfall muss sofort bei der Polizei gemeldet werden. Entlang der Straße gibt es Markierungen mit den Straßenkilometern, diese sollte man sich merken oder aufschreiben und auch, von welcher Seite das Tier gekommen ist und wohin es gelaufen ist. Am besten sollte man die Stelle markieren, damit Jäger es leichter bei der Nachsuche haben.
Einfach Tempo reduzieren
Bezirksjägermeister Ferdinand Schuster verrät, auf was man besonders achten muss: "An besonders heiklen Stellen sind sogenannte Wildwarnreflektoren montiert. Es gibt sogar vereinzelt akustische Reflektoren, die ein Signal aussenden wenn Licht auf sie fällt. Aber das Wild gewöhnt sich an alles. Am effektivsten ist es einfach in der Nacht und bei Dämmerung vorsichtiger zu fahren und das Tempo zu reduzieren – besonders auf Straßen mit Waldabschnitten. Der Autofahrer hat es zum großen Teil selbst in der Hand." An einigen Stellen im Bezirk ist jedoch besondere Vorsicht geboten: "Auf der B25 zwischen Neubruck und Neustift verendeten heuer bereits sechs Rehe. Auch die B22 zwischen Scheibbs und Gresten ist sehr kurvig und stark bewaldet." Allgemein gilt: Wo der Wald ist, sind auch Wildtiere nicht fern und somit das Unfallrisiko sehr hoch.
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