Winter ist Schnee von gestern

BEZIRK SCHEIBBS. Eis und Schnee hatten den Bezirk heuer eine gefühlte Ewigkeit im Griff. Nun scheint der Winter aber endgültig am Rückzug.
Im Mostviertel stellt sich nach einem kalten Ostersonntag sowie einem milderen und teilweise föhnigen und sonnigen Wochenbeginn langsam wieder eine unbeständige Wetterphase ein. Die Temperaturen bleiben vorerst noch im milden Bereich bei bis zu 15 Grad am Nachmittag, sinken aber in Richtung Wochenende wieder in den einstelligen Bereich. Vor allem ab Beginn der kommenden Wochen ist auch mit stärkeren Niederschlägen zu rechnen, wobei bei einer Schneefallgrenze von zeitweise nur 500 Metern mit Schneefall bis in einige Tallagen zu rechnen ist. Eine eventuelle dünne Schneedecke wird allerdings nur von kurzer Dauer sein, da die Temperaturen bis zur Wochenmitte wieder fünf Grad überschreiten werden.
Hobby-Meteorologe Herbert Kastenberger aus Wieselburg, der sich seit den 1980er-Jahren intensiv mit dem Wetter auseinandersetzt, gibt dem Schnee nicht mehr all zu viele Chancen: "Es kommt darauf an wo. Im Flachland wird es eher nicht mehr schneien im Frühjahr. Die warme Luft nimmt langsam Überhand. Aber durch den Luftmassenwechsel ist das Frühjahr immer für Überraschungen gut."

Wärmere Winter im Bezirk

Generell seien die Winter bei uns wärmer geworden. Herbert Kastenberger hat auch alte Wetteraufzeichnungen von den vergangenen Jahrzehnten zu Hause: "Der letzte Winter ist auf jeden Fall überdurchschnittlich warm gewesen. Im Jänner gab es teilweise nicht einmal Nachtfrost." Aber auch an extreme Winter kann er sich erinnern. "Einen Winter, in dem in Wieselburg ein Meter Schnee war, gab es schon länger nicht mehr", so der Hobby-Meteorologe aus Wieselburg.

Klimaerwärmung als Ursache

Mittlerweile muss man schon froh sein, wenn es im Winter zwei bis drei Phasen gibt, in denen der Schnee für längere Zeit liegen bleibt. Die Gründe dafür liegen wahrscheinlich in der Klimaerwärmung. Strengere Winter wie 2009, wo in Lunz innerhalb von zwei Monaten vier Meter Neuschnee fielen, werden in Zukunft immer seltener.

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