Felsblock droht abzubrechen

Der Brettfallfelsen mit Kirche und dem gefährlichen Einzelblock (Pfeil). | Foto: Gemeinde Strass
  • Der Brettfallfelsen mit Kirche und dem gefährlichen Einzelblock (Pfeil).
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Nordwestlich der Brettfall- Kirche befindet sich 180 Meter über dem Talboden ein Felsblock, der mit seiner Gesamtkubatur von rund 2.000 m3 abzubrechen droht.

STRASS IM ZILLERTAL (tag). Der gegenständliche Felsblock wird seit 2005 laufend beobachtet, und im heurigen Frühjahr zeigten sich Änderungen im Bewegungsablauf der Felssetzungen, worauf die Landesgeologie die Intensivierung der Monitoringmaßnahmen und die sofortige Inangriffnahme von Sicherungsmaßnahmen für dringend notwendig erachtete. Direkt nordwestlich der Brettfallkirche befindet sich eine steile, überhängende Felspartie, die sich vom Festgestein bereits gelöst hat und vom festen Untergrund bereits durch eine bis zu drei Meter breite Spalte getrennt ist. Die Spalte ist großteils verfüllt und in den verbliebenen Spalt wurde ein Holzschuppen gebaut. Seit 2005 ist ein deutliches Absinken der Verfüllung und des Felsturmes zu bemerken. Die Bewegungen wurden von der Landesgeologie laufend beobachtet, wobei eine Gesamtbewegung von ca. 5-6 mm mit 50-60° Richtung Tal aufgetreten ist. Anfang März 2010 wurde nun ein neuer Spalt mit einer Länge von rund zwei Metern und einer Öffnungsweite von bis zu 15 mm festgestellt, worauf eine weitere Beurteilung durch den Landesgeologen Dr. Gstrein Peter erfolgte.

Zillertalbahn, B 169 und etliche Häuser sind gefährdet
Unterhalb des Ablösebereiches befindet sich zwar ein Steinschlagschutzdamm, der jedoch nur für kleinere Felssturzereignisse ausgelegt ist. Im Gefährdungsbereich liegen ein Betriebsgebäude der Fa. Pöyry (Materialuntersuchungsanstalt), eine Niederspannungsleitung der TIWAG, der Bahnhof Strass der Zillertalbahn samt Gleisanlagen, die Zillertal-Bundesstraße B169 sowie insgesamt vier Wohngebäude, darunter die örtliche Raiffeisenbank sowie die Polizeiinspektion Strass. Nach vielen Untersuchungen ist nunmehr vorgesehen, den Einzelblock mittels Sprengung kontrolliert abzutragen und somit die Gefahrenursache zu beseitigen. Als Vorbereitungsmaßnahmen für die eigentlichen Bohr- und Sprengarbeiten ist die Erweiterung des bestehenden Dammes sowie die Errichtung eines temporären Steinschlagschutznetzes notwendig, um die Restgefährdung für die unterliegenden Objekte zu verringern. Während der Bohr- und Sprengarbeiten müssen die betroffenen gefährdeten Gebäude geräumt und die Verkehrswege gesperrt werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 400. 000 Euro. Phase 1 des Projekts soll im Juni/Juli 2010 abgeschlossen werden, Phase 2 im Herbst. Projektbetreiber sind die Gemeinde Strass sowie der Forsttechnische Dienst für Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Westliches Unterinntal.

Zur Sache
Geplante Maßnahmen

- Verlängerung des bestehenden Schutzdammes
-Errichtung eines temporären Schutzdammes
- Querfällungen in der Sturzbahn
- Felsabtrag durch Sprengen Phase I (ca. 500 m³)
- Felsabtrag durch Sprengen Phase II (ca. 1500 m³) oder alternativ Felssicherung mit Ankerbalken

Während der Sprengarbeiten: Evakuierung der direkt gefährdeten Gebäude, Verkehrssperren der Zillertalbahn und der Bundesstraße. Die Zillertalbahn sorgt für einen Schienenersatzverkehr zwischen Schlitters und Jenbach.

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