Moderne Kunst hautnah erleben können

Die Galerie Unterlechner in Schwaz ist ein Hort der modernen Kunst. Mit regelmäßig wechselnden Ausstellungen zollt Galerist Hansjörg Unterlechner der Moderne ihren Tribut.

Seit 2011 gibt es die Galerie Unterlechner, die man hinter dem Krankenhaus im Fred-Hochschwarzer-Weg findet. Schon vor den großen Toren öffnet sich eine Welt der Kunst mit Skulpturen, die im Garten stehen. Der heimische Künstler Haki hat hier unter anderem einen Beitrag geleistet. Sehr imposant wirkt auch schon gleich am Eingang zum Hof der Stumpf jenes Baumes, der vor dem Kloster stand und erst unlängst unter großem Aufschrei gefällt wurde. Einmal schnell geläutet und der Hausherr Hansjörg Unterlechner öffnet mit einem Lächeln das große graue Tor zu den Galerie-Hallen. Die hohen Räume machen gleich Eindruck, und der Besucher ist sofort von der Atmosphäre in dieser besonderen Galerie gefesselt. „Ganz viele Menschen haben eine Schwellenangst, wenn es um Kunst oder eine Galerie geht. Aber das ist ja gänzlich unbegründet. Wenn jemand etwas wissen will, dann kann er oder sie mich ganz einfach fragen. Es gibt keine dummen Fragen, vor allem nicht in der Kunst“, sinniert Unterlechner.

Derzeit ist in der Galerie Unterlechner die Ausstellung „23 Wege zum Gegenständlichen“ zu sehen. „Es handelt sich hierbei um eine Themenausstellung. Zu sehen sind Werke von 23 verschiedenen Künstlern aus dem In- und Ausland. Es geht darum, den Weg zu beschreiben, vom Abstrakten zum Gegenständlichen zu kommen. Das ist eine Entwicklung in der Kunst der letzten 20 Jahre“, erklärt der Galerist. Während in der Mitte des 20. Jahrhunderts die Kunst zunehmend abstrakter wurde, gab es als Gegenbewegung die Pop-Art, die ganz puristisch auf den Gegenstand selbst einging. In der Ausstellung wird die Brücke Pop-Art ausgelassen und gleich auf die gegenständliche Darstellung eingegangen. „Die Ausstellung will keine internationalen Wege zur figuralen Rückkehr zeigen, sondern einzelne, ganz individuelle Wege dorthin präsentieren. Im Vordergrund stehen heimische Künstler, viele aus Tirol, die ich in vorangegangenen Ausstellungen vertreten durfte“, beschreibt Unterlechner die derzeitige Schau.

„Kunst ist zurzeit für viele Menschen nicht so interessant. In diesem Preissegment kaufen sich die Leute lieber ein Handy. Das war früher anders“, schwelgt Unterlechner in Erinnerungen. Seit 1990 gibt es die „Galerie am Berg“ im Biohotel Grafenast am Pillberg, die auch von Unterlechner gestaltet wird. Das Hotel ist schließlich seit Generationen im Familienbesitz. Der Archäologe Hansjörg Unterlechner hat während seiner Studienzeit viele Künstler kennengelernt, mit denen er noch heute Kontakt hat. Viele von ihnen hat er schon in die Galerie am Berg geholt. Auch jetzt nutzt er diese Kontakte noch für die Galerie Unterlechner in Schwaz. „Hier ist es schwieriger geworden. Die Menschen kommen einmal kurz in die Galerie, ihnen gefällt vielleicht auch ein Bild, aber dann vergessen sie es wieder. Im Hotel sind die Leute länger geblieben und ständig an den Bildern vorbeigekommen, bis sie dann gar nicht mehr ohne das Kunstwerk nach Hause fahren konnten“, beteuert er.

Mit Hansjörg Unterlechner kann man sich vortrefflich unterhalten. Besonders zu Themen wie Kunst im öffentlichen Raum und der Kultur in unseren Breitengraden hat der Jazz-Fan eine Meinung. Im Hintergrund läuft auch immer Musik, die scheinbar immer zur Ausstellung passt, jedoch ständig anders ist. Manchmal finden auch Jazzkonzerte in der Galerie statt, bei denen ausnahmsweise nur die Musik im Mittelpunkt steht.

Galerie Unterlechner

Hansjörg Unterlechner
Adresse:
Fred-Hochschwarzer-Weg 2, 6130 Schwaz
Öffnungszeiten:
Mi, Do, Fr, Sa 17-19 Uhr und nach tel. Vereinbarung
Telefon:
05242/65354, 0664/73064434
Internet:
www.galerieunterlechner.at