Aktivkohle aus Holzabfällen
Recycling: Tiroler Innovation

Freuen sich über die gemeinsame Recycling-Innovation: GF Dr. Alfred Egger, Projektleiterin Dr. Maria Ortner (beide ATM) und DI Marcel Huber (GF Syncraft). | Foto: ATM
  • Freuen sich über die gemeinsame Recycling-Innovation: GF Dr. Alfred Egger, Projektleiterin Dr. Maria Ortner (beide ATM) und DI Marcel Huber (GF Syncraft).
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BEZIRK SCHWAZ (red). Tiroler Holzabfälle werden in einem speziellen Verfahren zu Aktivkohle verarbeitet. Dadurch bleibt das Holz im Recyclingkreislauf und man hat zur fossilen Steinkohle eine umweltfreundliche Alternative, die ohne Waldhackgut auskommt.

Sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich betrachtet, ist die Verwertung von Altholz zu Aktivkohle sinnvoll, wie eine Lebenszyklusanalyse der Universität Innsbruck (Arbeitsbereich Umwelttechnik) im Auftrag des Projektteams rund um die Abfallwirtschaft Tirol Mitte (ATM) bestätigt hat. Entwickelt und umgesetzt wurde die Idee als Pilotaktion im Rahmen des EU-geförderten Projekts CIRCE2020. „Wir haben uns im Projekt intensiv mit regionaler Kreislaufwirtschaft beschäftigt und verschiedene Stoffströme untersucht. Ziel war es, Kreisläufe zu schließen und ressourceneffiziente Lösungen für Unternehmen und Gemeinden aufzuzeigen“, erklärt Dr. Maria Ortner, Projektleiterin bei der ATM.

Neuer Brennstoff für klimapositives Energiesystem

In vielen Betrieben, aber auch in privaten Haushalten, fallen Holzabfälle an. Allein an den Recyclinghöfen der Bezirke Schwaz und Innsbruck-Land wird die potenziell nutzbare Altholzmenge mit rund 10.000 Tonnen pro Jahr beziffert. Die in Schwaz ansässige Firma SynCraft entwickelte gemeinsam mit dem Management Center Innsbruck (MCI) ein klimapositives Energiesystem, das aus Altholz, neben Wärme, auch Aktivkohle produzieren kann. „Unsere Anlagen laufen normalerweise mit Holzhackschnitzeln bzw. Waldhackgut. Wir haben schon öfter Versuche gestartet, Altholz als Brennstoff zu verwenden. Das Projekt CIRCE2020 hat es ermöglicht, uns im Detail damit zu beschäftigen – und die nun durchgeführten Testreihen unterstreichen auch das große Potenzial“, so DI Marcel Huber, Geschäftsführer von SynCraft.

Abwässer reinigen mit Altholz-Aktivkohle

Die Tiroler Aktivkohle aus Holzabfällen lässt sich hervorragend im Reinigungsprozess von Abwässern nutzen. Selbst schwer abbaubare Inhaltsstoffe, wie sie zum Beispiel in Sickerwässern von ehemaligen Mülldeponien vorkommen, filtert die aktivierte Holzkohle heraus. „Die ATM ist mit den Nachsorgearbeiten auf der ehemaligen Deponie Graslboden im Gemeindegebiet von Schönberg betraut. Die fachgerechte Behandlung des Sickerwassers ist ein sehr wichtiges Thema. Die Pilotaktion hat für uns einen doppelten Nutzen, wenn die Altholz-Aktivkohle dafür geeignet ist“, erklärt ATM-Geschäftsführer Dr. Alfred Egger. Die Aktivkohle könnte in Zukunft tatsächlich in der Kläranlage Mühlbachl im unteren Wipptal zum Einsatz kommen, wo auch das Sickerwasser der Deponie Graslboden vorbehandelt und gereinigt wird. Für Dr. Alfred Egger ein Paradebeispiel für einen regionalen Stoffkreislauf: „Holzabfälle aus der Region, verwertet in der Region – solche Lösungen entsprechen dem Zeitgeist. Wir werden auf jeden Fall weiter daran arbeiten.“

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