Schwazer Kultur-Institution Eremitage: Von Jazzlegende Chick Corea bis zur Vorfreude auf kommende Musik-Highlights

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SCHWAZ (red). Chick Corea, Pat Metheny, Codona oder das Art Ensemble of Chicago sind nur einige der internationalen Jazz-Größen, die bereits im Schwazer Kulturrestaurant Eremitage aufgetreten sind. Der kürzliche Tod Chick Coreas lässt die Verantwortlichen der kulturellen Institution nicht nur voller Wertschätzung in die Vergangenheit blicken. Viel mehr steht man bereits voller Motivation und Plänen in den Startlöchern für eine Öffnung nach Corona.

„Bis zu 1.000 Schilling Eintritt haben die Leute damals gezahlt, um Chick Corea live in der Eremitage zu sehen. Wir waren voll bis auf den letzten Platz“, erinnert sich Peter Troyer, heutiger Betreiber des Kulturrestaurants. Troyer war zu jener Zeit, im Oktober 1980, Koch in der damals von Leo Schendl als Jazzclub geführten Eremitage. Dass der 23-malige Grammy-Gewinner Chick Corea in Schwaz auftrat, war eine „glückliche Fügung“, so Troyer. „Es ist wohl woanders ein Konzert ausgefallen und durch die guten Kontakte von Leo Schendl ist es tatsächlich ist es tatsächlich gelungen, Corea nach Schwaz zu holen.“

Wiener Schnitzel für Chick Corea

Noch heute steht der Flügel, auf dem Corea gespielt hat, in der Eremitage. „Wir haben oft erlebt, wie gerührt Musiker waren, auf dem gleichen Flügel wie einst Corea spielen zu können“, erinnert sich Troyer. Gert Chesi, der Gründer der Eremitage, sei von der Familie Corea so begeistert gewesen, dass er sie am Tag nach dem Auftritt privat zum Essen einlud. Zur Feier des Tages soll es Wiener Schnitzel gegeben haben. „Ein großer Fehler“, wie sich Troyer schmunzelnd erinnert. Die Familie hätte sich nämlich vegetarisch ernährt.

Internationale und heimische Bühne in Schwaz

Heute besteht die Schwazer Eremitage aus zwei Bereichen – dem Kulturrestaurant und dem Kulturverein. Unter Obmann Reinhard Schwitzer und Peter Troyer werden vom Kulturverein – zumindest vor Corona-Zeiten – jährlich rund 30 Konzerte organisiert. Dabei sind Musiker verschiedener Genres vertreten – neben Jazz etwa auch Blues und Singer-Songwriter. „Ziel unseres Vereins ist es, einerseits hochkarätige internationale Acts nach Schwaz zu holen und andererseits wollen wir heimischen Musikern eine Bühne bieten. Vor allem Nachwuchskünstler sollen die Chance bekommen, vor unserem dankbaren Publikum aufzutreten. Dank privater Sponsoren und Unterstützung aus öffentlicher Hand gelingt es, gut durch die Krise zu steuern. Wir konnten vielen Künstlern bereits im Vorhinein die Gage für ihren Auftritt nach der Wiedereröffnung zahlen. Gerade jetzt, wo den Musikern die Einnahmen wegfallen, ist das wichtig“, so Schwitzer.
„Wir wollen sobald es geht wieder durchstarten“

Doch auch die Corona-bedingte Zeit des Stillstands wurde genutzt. So wurde im Herbst 2020 erstmals eine CD mit dem Sound der Eremitage herausgebracht. Ersetzen kann sie das von den Gästen so geliebte Wohnzimmer-Ambiente jedoch nicht. „Wir sind topmotiviert für eine ehestmögliche Wiederaufnahme des Betriebes und die Durchführung der geplanten Konzerte, sobald es wieder erlaubt ist. Im Sommer planen wir beispielsweise ein Open Air mit der britischen Pop-Rock Band Smokie“, so Troyer und Schwitzer. Besonders attraktiv für das bunt gemischte Publikum der Eremitage: der Kulturpass. Dieser kostet 50 Euro und gilt für ein halbes Jahr lang als Eintrittskarte für alle Konzerte in der Eremitage. Ein kultureller Lichtblick also, auf den sich Musikliebhaber freuen dürfen.

Über die Eremitage Schwaz

Die Eremitage Schwaz wurde 1962 von Gert Chesi als Galerie gegründet. 1974 wurde sie zum Kulturverein und zu einem der ersten Jazzclubs in Österreich. Nach diversen Unterbrechungen – zuletzt durch einen Brand verursacht – wurde das Lokal mit seiner einzigartigen Atmosphäre 2013 wieder eröffnet. Heute ist die Eremitage ein fixer Bestandteil der Tiroler Kulturszene und wird als Kulturcafé und Kulturrestaurant geführt. Regelmäßig finden internationale Jazzkonzerte und Kleinkunstprojekte statt. Seit 2016 ist das Lokal an Peter Troyer, der bereits auf eine langjährige Erfahrung in der Kultur-Institution zurückblicken kann, verpachtet. Die kulturellen Veranstaltungen werden vom 2014 neu gegründeten Kulturverein Eremitage unter Obmann Reinhard Schwitzer und Peter Troyer veranstaltet. Neben Auftritten international renommierter Künstler wird auch eine Bühne für den österreichischen Jazz-Nachwuchs geboten. Rund 30 Veranstaltungen finden pro Jahr in der für bis zu 100 Personen Platz bietenden Eremitage statt.

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