Zillertaler Volkslieder sollen bei den olympischen Spielen 2014 in Sotschi erklingen

- Im Bild von links nach rechts: Mag Gernot Paesold Zillertal Tourismus, Bandleader Erwin Aschenwald "Die Mayrhofner", Jury Vorsitzender und langjähriger Kapellmeister der BMK Fügen Jörg Höllwarth, Ernst Erlebach Obmann de Ersten Ferienregion und GF Manfred Pfister
- hochgeladen von Franz Josef Haun
Die Zillertal Tourismus GmbH hat dieser Tage zu einem Pressegespräch der besonderen Art in die Räumlichkeiten des Heimat-und Museumsvereines Fügen geladen. Den Hintergrund dieses Gespräches bildete ein bevorstehendes Casting zum Thema: „Das Zillertal sucht die besten Stimmen.“ Dabei geht es vordergründig um die Suche nach authentischen, echten Naturstimmen, deren große Leidenschaft die traditionelle Volksmusik ist. Bewerben können sich dabei Einzelpersonen und Gruppen bis zu maximal sechs Personen. Das Beherrschen eines Instrumentes wie Gitarre, Harfe oder Ziehharmonika ist von Vorteil, aber nicht verpflichtend. Bei zwei Castingterminen am 29.Oktober 2013 im Europahaus Mayrhofen und am 12. November 2013, jeweils ab 18.00 Uhr im „Feuerwerk Holz Binder“ in Fügen, werden die Pflichtstücke „Zillertal du bisch mei Freud“ und „Die Gamserl schwarz und braun“ von einer Jury bewertet. Vor dieser Jury muss ein Lied nach eigener Wahl, sowie eines aus den zwei vorgegebenen Pflichtstücken ohne Verstärker vorgetragen werden. Bei der Wiedergabe des Pflichtstückes wird kein Singen nach Noten erwartet, sondern es ist eine freie Interpretation des Stückes gewünscht. WICHTIG dabei ist, dass die Sängerinnen und Sänger den gesamten Februar 2014 für Auftritte im Ausland verfügbar sein müssen.
Den Hintergrund dieser Castings erläuterten beim Pressegespräch der Geschäftsführer der Zillertal Tourismus GmbH, Mag Gernot Paesold, der Obmann der Ersten Ferienregion im Zillertal Ernst Erlebach mit Geschäftsführer Manfred Pfister, der Juryvorsitzende und ehemalige Kapellmeister der BMK Fügen Jörg Höllwarth, sowie Erwin Aschenwald, Bandleader der weitum bekannten Musikantengruppe „Die Mayrhofner“.
Im Jahr 2018 wird über die Entstehung des wohl berühmtesten Liedes der Welt, nämlich „Stille Nacht, Heilige Nacht“, das 200 Jahr Jubiläum gefeiert. Aus diesem Grunde haben sich die Zillertal Tourismus GesmbH, die Erste Ferienregion im Zillertal, sowie die Verantwortlichen des Heimat- und Museumsvereines Fügen seit einigen Monaten intensiv damit auseinandergesetzt, wie man dieses weltweit, in mehreren hundert Sprachen interpretierte, mit Fügen und dem Zillertal im Besonderen zusammenhängende Lied in Vorausschau auf das 200 Jahr Jubiläum besonders für das Zillertal auch touristisch nutzen könnte. Da im Februar 2014 im russischen Sotschi die olympischen Winterspiele stattfinden werden und die Zillertal Tourismus GmbH dabei auch stark vertreten sein wird, sollte es doch möglich sein, so Gernot Paesold und Ernst Erlebach, dass man dort im so genannten „Tirol Haus“ und darüber hinaus bei diversen olympischen Presseterminen mit Zillertaler Sängerinnen und Sängern auftritt und altes Liedgut aus unserer Heimat in die Herzen des russischen und international vertretenen Publikums hineinträgt. Dazu, so Juryvorsitzender Jörg Höllwarth und Bandleader Erwin Aschenwald, sollte es eine Stammmannschaft von etwa fünf bis sieben Sängerinnen und Sängern geben, welche in Sotschi präsent sein sollten. Höllwarth lege aber besonderen Wert darauf, dass man diese Aktion keinesfalls als Nachfolge der berühmten Zillertaler Rainer-und Strasser Sänger interpretiere. Geschäftsführer Gernot Paesold und Verwaltungsrat Ernst Erlebach der Zillertal Tourismus GmbH betonen ebenfalls, dass das gesamte Zillertal, die Tiroler Tourismuswerbung und das Land Tirol hinter dieser Aktion stehen und diesbezüglich bereits lange Vorgespräche geführt worden seien. Als Projektleiter wird Manfred Pfister der Ersten Ferienregion Fügen-Kaltenbach fungieren, der die ganze Aktion auf den Punkt brachte und meinte, die Zillertaler Sänger würden nunmehr nach 200 Jahren, als der österreichische Kaiser und der russische Zar im Fügener Schloss den Rainer Sängern bei ihrer Interpretation des Liedes Stille Nacht, Heilige Nacht lauschten, den Gegenbesuch in Russland bei den olympischen Spielen in Sotschi antreten.
Wissenwertes zum Lied Stille Nacht, Heilige Nacht:
Alljährlich stimmen Menschen auf der ganzen Welt in den berührenden Weihnachtsklassiker "Stille Nacht, Heilige Nacht" ein. Ohne kräftige Mithilfe von Zillertaler Sängerfamilien hätte die Geschichte des wohl bekanntesten Liedes der Welt "Stille Nacht, Heilige Nacht" aber einen ganz anderen Verlauf genommen. Im Jahr 1819 fuhr der damals weithin bekannte Zillertaler Orgelbauer Karl Mauracher nach Oberndorf bei Salzburg, wo eine Reparatur anstand. Dabei stieß er auf den Text und die Noten des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht" von Joseph Mohr und Franz Xaver Gruber und nahm eine Abschrift davon mit nach Fügen. Nachdem er das Lied mit dem Kirchenchor einstudiert und aufgeführt hatte, übernahmen es Anfang des 19. Jahrhunderts die Zillertaler Sängerdynastien Rainer und Strasser in ihr musikalisches Repertoire und trugen es vom Zillertal aus nach Europa und die Welt. Sie traten in bunter Tracht gekleidet von Paris über London und St. Petersburg auf Plätzen und Bühnen der Welt auf und sangen Tiroler Lieder.
Uraufführung 1818 in Oberndorf bei Salzburg,Text von Joseph Mohr, Gitarrenbegleitung Franz Xaver Gruber; Die erste Aufführung außerhalb Salzburgs fand 1819 in der Pfarrkirche Fügen statt. Ursprünglich gab es sechs Strophen statt der heute gängigen drei. Diese Originalversion wird noch heute bei der Christmette in Fügen gesungen.Heute wird "Stille Nacht, Heilige Nacht" in hunderten Sprachen gesungen, inklusive afrikanischem Dialekt. Zahlreiche Verfilmungen erzählen die Entstehungsgeschichte des "ewigen, unsterblichen" Liedes. Ein alter Zillertaler Brauch - das Lied ist speziell für Weihnachten und darf deshalb erst ab dem Heiligen Abend erklingen.


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