Buch möchte sich neu finden

Buch bei Jenbach möchte sich neu finden und den Namen ändern. In Hinkunft möchte das Dorf Buch in Tirol heißen. Der Gemeinderat fasste diesen Beschluss mit zwölf Ja-Stimmen, einer Enthaltung und zwei Nein-Stimmen.

BUCH b. J. Für Dorfchef Otto Mauracher wäre der neue Name „identitätsstiftend. Wir nähern uns der 3000-Einwohner-Grenze und das würde unsere Identität hervorheben“, war er überzeugt. Der derzeitige Ortsname wurde im Jahr 1952 der Gemeinde verliehen.

Mandatar Günther Kirchinger (SPÖ) hatte sich davor informiert. „Es gibt zwei Gemeinden mit dem Namen Buch: Buch am Buchrain in Vorarlberg und Buch-Geiseldorf in der Steiermark“, referierte er. Sonst finde sich der Name Buch in Flurnamen.

Dorfchef Mauracher erwähnte, dass es auch die Idee gab, „Buch am Inn“ als neuen Ortsnamen zu wählen. „Buch in Tirol ist doch die bessere Variante“, ergänzte er.

Ein Wermutstropfen bleibt: Nicht alle Mandatare in der Bucher Gemeindestube waren überzeugt, dass das Dorf einen neuen Namenszusatz erhalten solle. Zwei Mandatare – Markus Mayr und Günther Foidl, beide Gemeinsam für Buch-Hannes Partl – stimmten dagegen. Der Mandatar Wolfgang Brandmayr (Liste „Bürgermeister Otto Mauracher–Freie Bürgerliste Buch“) enthielt sich der Stimme. Die verbliebenen zwölf Mandatare können sich vorstellen, dass Buch einst nicht mehr Buch bei Jenbach, sondern Buch in Tirol heißen könnte.

Landesregierung muss Ja sagen
Bevor ein Tiroler Ort den Namen wechselt, muss die Landesregierung zustimmen. „Zuerst braucht es einen Gemeinderatsbeschluss, dann erst kann es zu einem Verfahren kommen“, erläutert Helmut Praxmarer, Leiter der Abteilung Gemeindeangelegenheiten im Amt der Tiroler Landesregierung. Es wird anschließend eine Stellungnahme eingeholt, ob diese Namensänderung auch gerechtfertigt ist. Das macht die so genannt Nomenklaturkommission der Landesregierung. „Bei derartigen Namenszusätzen gibt es aber in der Regel kein Problem“, erläuterte er. Die Gemeinde Buch bei Jenbach muss etwa ein halbes Jahr lang warten, bis ein Buch in Tirol daraus wird. „Meist sind solche Veränderungen mit einem Stichtag wie dem 1. Jänner verbunden“, ergänzt der Gemeindeexperte.

Alexander Huss