Kommentar von Florian Haun: "Macht es besser!"

Die Sprayerattacke auf das islamisch/türkische Zentrum ATIB in Schwaz ist wieder einmal ein geistiger Tiefpunkt in Sachen Integration, der nicht nur die türkische Gemeinde in Schwaz schwer geschockt hat. Worauf die Hasstiraden auf der Hausmauer des Gebäudes in der Marktstraße zurückzuführen sind, ist nicht allzu schwer herauszufinden, denn die Saat des H.C. Strache geht nicht nur in Wien auf. Die klassische Feindbildpolitik hat sich bereits im gesamten Bundesgebiet als effektiv erwiesen und das Produkt dieser Fehlerziehung sind Menschen, die nicht nachfragen und in jedem türkischstämmigen Mitbürger einen Feind sehen. Ja – es gibt Probleme bei der Integrationspolitik und ja – es gibt MigrantInnnen, die nicht das geringste Interesse daran haben, sich in irgendeiner Weise anzupassen, aber wie kann man diesem Problem begegnen? Sicher nicht, indem man Menschen aufhetzt und einer ohnehin schon stigmatisierten Minderheit dumpfe Parolen an den Kopf wirft. Die Schwazer Polizei sieht die Schmieraktion als Lausbubenstreich und bagatellisiert den Vorfall. Dieser Schuss droht aber nach hinten loszugehen! Selbst wenn es sich um jugendlichen Übermut handeln sollte, so geht dieser jedoch in eine bedenkliche Richtung. Es ist nicht abzustreiten, dass die politischen Rechtsausleger in ganz Europa im Aufwind sind, aber die Frage ist doch viel mehr, ob sie ernst zu nehmende Lösungskonzepte für die Ausländerproblematik parat haben oder nur draufhauen, weil es das Volk hören will?