Schwazer Silberwald
Der Schmied und sein Schmiedl

Geh zum Schmied und nicht zum Schmiedl, dann bekommst du das, was du brauchst. Ein geflügelter Satz, der scheinbar noch immer seine Wahrheit hat. Warum?

Der Ukrainekrieg ist dafür ein Beispiel. Hatten die Ukrainer am Beginn der Russischen Spezialoperation große Erfolge, ist es gerade jetzt umgekehrt. Die ukrainische Generalität hatte am Beginn ein leichtes Spiel, weil Russland trotz seines Geheimdienstes FSB die Ukrainer schwer unterschätzt. US-Amerika begann schon Jahre zuvor die ukrainische Armee im Geheimen aufzubauen. Der FSB bekam das nicht mit. Der war ebenso desorientiert wie bei anderen Fällen die CSI der USA. Von den anfänglichen Erfolgen war die ukrainische Militärführung selber überrascht und hatte paradoxerweise Angst davor. Eine riesige Chance wurde vertan.

Russland begann sich auf den Krieg einzustellen und fuhr die Rüstungsindustrie hoch, richtete eine Kriegswirtschaft ein und mobilisierte Menschenmassen auf allen Ebenen für das Schlachtfeld. Die größer werdenden Probleme der Verteidiger waren schon frühzeitig abzusehen. Das ist nicht nur ein Ergebnis verzögerter Waffenlieferungen, sondern zeigt von verschiedensten Unfähigkeiten der ukrainischen Generalität. Sie ließen sich zu einem Stellungskrieg verführen. Wolodymyr Selenskyj musste die alten Generäle gegen junge neue austauschen. Deswegen wurde er in der Ukraine wenig kritisiert, aber aus Unwissenheit heftig bei seinen Partnern. Hoffentlich ist es nicht zu spät.

Die ukrainische Generalität wusste nichts vom Stellungskrieg des Ersten Weltkriegs, gar nichts vom Feldzug Alexander des Großen und seiner Schlacht bei Issos (333 vCr, Daraios III) gegen die Perser. Napoleons berühmte und erfolgreiche Schlachten waren ihnen fremd. Ihre Strategie und Taktik stammten aus dem Zweiten Weltkrieg. Die alten Generäle durchliefen alle eine russische Ausbildung. Anderes kannten sie nicht. Die russische Generalität ist aber immer noch der Schmied, die ukrainische der Schmiedl. So mussten alle folgenden Offensiven scheitern. Russland wird in der Ukraine, teilweise, vor allem aber im Westen noch immer stark unterschätzt. Nicht wenige westliche Staaten lassen die Ukrainer mit Waffenlieferungen am verlängerten Arm verhungern. Das gilt zuallererst Deutschland mit seinem Zauderer und Zögerer Olaf Scholz (Taurus Marschflugkörper) und Frankreichs Emmanuel Macron. Sie sind mitverantwortlich für Hunderttausende Tote. Putin pokert hoch, die Europäer fallen immer noch auf ihn herein. Sie verstehen nicht, in der Ukraine findet gerade der totale Krieg statt (Putins Rede). Der Fall der Ukraine ist sehr wahrscheinlich und diese Totalität wird auf andere EU-Staaten übergreifen. Russlands Armeen können irgendwann vor den Toren Berlins stehen. Denn auch, nach Putins Vision, gehört das ehemalige Ostdeutschland, die DDR, ins Reich zurückgeholt. Wahnsinn kennt keine Grenzen, die Historie zeigt das immer wieder auf.

Armin Wechselberger, Publizist, SCHWAZ INNOVATIV Stadt der Zukunft

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