FREIZEIT Schwaz Buchtipp: Felicitas von Lovenberg – Gebrauchsanweisung fürs Lesen
Auszeit für Literatur – von Mirjam Dauber
Meist nimmt es viel mehr Zeit in Anspruch, ein liebevolles Essen zuzubereiten, als es danach mehr oder weniger genüsslich zu verspeisen. Bei Büchern ist die Zeitdifferenz noch viel deutlicher: wie lange dauert es, bis ein Buch von der ersten Idee, von einem flüchtigen Gedanken schließlich in unseren Regalen landet? Für ein bewussteres Lesen setzt sich die amerikanische Journalistin Maura Kelly mit ihrem "Slow Books Movement" ein und appelliert, gerade in unserer schnelllebigen, digitalisierten Welt Lektüre als Gegenpol zu nutzen. Von dieser Bewegung, die sich mit grundsätzlichen Fragen des Lesens in der heutigen Zeit auseinandersetzt, erzählt das vorliegende Büchlein, wie von vielem mehr. Als eine der führenden Verlagsfrauen Deutschlands weiß Felicitas von Lovenberg, wovon sie schreibt. Und beginnt mit dem drohenden Verfall der Buchkultur, wie wir sie kennen. Weil weniger gelesen wird, lesen anders definiert wird. Doch Lovenbergs Buch ist weder pessimistisch noch humorfrei, ganz im Gegenteil. Die Lektüre motiviert, amüsiert und informiert, wie und was wir lesen (sollen) - auf sehr anregende Art und Weise, mit viel Liebe zum gedruckten Wort. Auch wenn Sie denken, als passionierte/r VielleserIn keine Gebrauchsanweisung nötig zu haben - diese Hommage an das Lesen begeistert und versorgt mit zahllosen neuen Betrachtungsweisen. Findet Platz in jedem Handgepäck!Felicitas von Lovenberg, Gebrauchsanweisung fürs Lesen, Piper 2018, 128 S., € 10,30, 5*****.
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