Das Zillertal im rechten Eck?
Nazimusik: „Zillertaler Türkenjäger“ und „Die lustigen Zillertaler“ weiter auf Youtube
Die Videoplattform Youtube ist dafür bekannt, jedem mit einem funktionierenden Internetanschluss die Möglichkeit zu bieten, ein Video zu einem x-beliebigen Thema hochzuladen. Dass Videos mit rassistischem bzw. neonazistischem Inhalt jedoch nicht von der Plattform verschwinden, sorgt jetzt für Aufregung bei den Zillertaler Touristikern.
ZILLERTAL (fh). Wenn man sich die Texte der so genannten „Zillertaler Türkenjäger“ oder auch der Gruppe „Die lustigen Zillertaler“ auf der Videoplattform Youtube anhört, kann einem richtig schlecht werden.
Marke Zillertal missbraucht
Bekannte Schlagerlieder werden mit rassistischen und neonazistischen Texten unterlegt und bei Youtube hochgeladen, was den Betreiber selbst bzw. Google (Youtube gehört zum Google-Imperium) wenig zu kümmern scheint. Haufenweise findet man Videos mit einschlägigem textlichen Inhalt, welche immer in Verbindung mit der Marke Zillertal stehen. Innerhalb der deutschen Neonazi-Szene erfreute sich das erste Projekt der „Zillertaler Türkenjäger“ größter Beliebtheit, bis die CD mit dem Titel „12 doitsche Stimmungshits“ bundesweit beschlagnahmt wurde. Die „Türkenjäger“ sind mittlerweile nicht mehr aktiv, doch Nachfolgebands gibt es wie Sand am Meer: Gruppen wie „Kommando Freisler“, „Die faschistischen Vier“ und „Die Härte“ übernahmen das Konzept der Gruppe und coverten ähnliche Lieder. Im Jahr 2004 kam eine weitere Gruppe mit Namen „Gigi und die Braunen Stadtmusikanten“ hinzu, ehe 2009 plötzlich wieder der Name Zillertal auftauchte und die Gruppe „Die lustigen Zillertaler“ in dieselbe Kerbe schlug.
Nichts mit dem Zillertal zu tun
Dass sich deutsche Neonazis einen „Spaß“ daraus gemacht haben, das Zillertal in Misskredit zu bringen, goutieren die Touristiker im Tal naturgemäß wenig, denn die Neonazi-Hetze hat mit dem Zillertal gar nichts zu tun.
Rechtliche Prüfung
Andreas Hundsbichler, Vorsitzender des Zillertal-Tourismus, kennt die Nazipropaganda aus Deutschland und will sich die Sache genauer ansehen: „Wir lassen uns hier keinesfalls ins rechte Eck drängen und werden die Sache auch rechtlich prüfen. Wir wollen nicht, dass derartiges Gedankengut mit dem Zillertal in Verbindung gebracht wird“, erklärt Andreas Hundsbichler.
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