Fiecht: Kirchenverkauf an Swarovski regt auf

VOMP/FIECHT (fh). Ende Juni dieses Jahres hat der Industrielle Christoph Swarovski das Stift Fiecht (als Privatperson) gekauft. Swarovski plant, dort einen digitalen Campus, eine Volksschule und ein Gymnasium zu installieren. Im Rahmen eines kleinen Festaktes wurde das im Jahr 1708 von den Benediktinern bezogene Stiftsgebäude nach 310 Jahren an Christoph Swarovski übergeben. Die Benediktiner werden an ihren Ursprungsort St. Georgenberg übersiedeln. Kürzlich wurde bekannt, dass der Kauf von Stift Fiecht auch den Kauf der Kirche beinhaltet, was die Frage aufwirft, was eine Privatperson mit einer Kirche vorhat. 

Keine Informationen

In der aktiven Pfarre Fiecht (sie existiert seit über 45 Jahren) gibt es natürlich auch einen Pfarrgemeinderat und dieser wurde erst vor ca. zwei Wochen darüber informiert, dass auch die Kirche in Fiecht in den Verkauf der Liegenschaft miteingeflossen ist. Wie die BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion erfahren hat, war der Informationsfluss gegenüber der betroffenen Pfarre äußerst karg und man hat erst auf Nachfrage bei der Diözese Innsbruck erfahren, dass auch das Gotteshaus in den Besitz von Swarovski übergeht. "Für uns ist es eine sehr schwierige Situation, denn man hat uns hier komplett im Dunkeln gelassen. Der Vertrag für den Verkauf von Stift Fiecht wurde Ende Juni unterschrieben und wenn wir nicht bei der Diözese nachgefragt bzw. uns selbst Informationen besorgt hätten, wüssten wir gar nichts", erklärt ein Mitglied des Pfarrgemeinderates im Gespräch mit der Redaktion. 
Die Diözese ist offenbar dabei, mit Swarovski Nutzungsverträge für die Kirche auszuhandeln, wobei der Pfarrgemeinderat wiederum keine Informationen bekommt: "Wir haben weder den Vertrag gesehen noch sind wir in die Verhandlungen bzgl. der Nutzung der Kirche eingebunden. Für uns ist das Ganze derzeit sehr emotional und birgt auch eine große Unsicherheit", so das Mitglied des Pfarrgemeinderates weiter. 

Nichts Ungewöhnliches?

Auf Anfrage der BEZIRKSBLÄTTER-Redaktion bei der Diözese Innsbruck erklärt Markus Köck, Direktor der Finanzkammer: "„Dass sich sakrale Gebäude im privaten Eigentum befinden, ist im Laufe der Kirchengeschichte nichts Ungewöhnliches. Auch zahlreiche Kapellen in Tirol befinden sich in Privatbesitz. Solange es sich um einen geweihten Ort handelt, ist die Nutzung natürlich streng geregelt. Die Veräußerung der Stiftsanlage in Fiecht war zunächst eine Angelegenheit, die zwischen dem Benediktinerkonvent und dem neuen Eigentümer Dr. Christoph Swarovski zu verhandeln war. Der neue Eigentümer hat dabei die gesamte Baulast, auch für die Kirche als Teil des Klosterkomplexes, übernommen. Die Benediktiner haben sich auch für die Zukunft das ausschließliche Nutzungsrecht an der Stiftskirche gesichert. Dieses Recht geben sie uneingeschränkt an die Pfarre Fiecht weiter. Derzeit wird eine Vereinbarung zu den Detailregelungen zwischen Benediktinerkonvent, Diözese Innsbruck und Pfarre Fiecht vorbereitet, die vor allem praktische Fragen der Benützung der Stiftskirche als Pfarrkirche betreffen: Betriebskosten, Reinigung, Mesnerdienst etc.
Diese sollen im Frühjahr 2019 in Kraft treten.“

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