Wagners Spezereiwarenhandlung am Stadtplatz von Eusebius Lorenzetti

SCHWAZ Das Schwazer Unternehmen namens S. Wagner belieferte einst über den Bezirk hinaus: Das Großhandelsunternehmen S. Wagner hatte einen klingenden Namen - Mit Kolonialwaren und Futtermittel führend für Wiederverkäufer im Unterinntal.Im Feinkostgeschäft am Stadtplatz konnte man schon um 1900 Köstlichkeiten aus aller Welt (wie in einem Großstadtsortiment) bekommen - allerdings leistbar nur für bürgerliche Kreise im aufstrebenden Bürger- und Beamtenort - 1899 Stadt geworden!
Der Brixlegger Sebastian Wagner erwarb am damaligen Schwazer Marktplatz 1845 das Wirtshaus mit dazugehörendem Areal "Zum goldenen Greif" (das sog. Thallergasthaus, in dem einst sogar Andreas Hofer mit Schützenhauptmann Lergetporer zusammentraf), mit tägl. Stellwagenstation nach Innsbruck, z.B.

Und im Dezember 1854 wird die Handelsfirma S. Wagner beim k.u.k. Landgericht Innsbruck eingetragen. Gute Handelsbeziehungen unterhielt Wagner mit Ungarn; am Schwazer Bahnhof entstand ein Lagerhaus mit Anschlussgleis, in der Archengasse beim Grünen Baum ein Magazin.Einer der ersten LKWs in Schwaz (Foto) belieferte das ganze Unterland, paralell mit einem Pferde-Fuhrwerk. Ein Familienzweig begründete die Dampfbrauerei Lendbräu, dort ist später auch aus der Substanz die Großhandlung Menghin hervor gegangen. Ein anderer Familienzweig wurde am Egerdach (Installationsunternehmen) seßhaft.

Als Schwazer Besonderheit ist der schon von Außen exotisch duftende Gewölbe-Feinkostladen am Stadtplatz mit Minispringbrunnen und Glasbecken mit Lebendfischen und Krustentieren in Erinnerung: Das Auge (Anfang Sechzigerjahre) staunte - Senf und Exclusiv-Käse aus Frankreich, Malaga-Weine, orig. Ceylontee uvam....In den 70iger Jahre erinnerte das Lokal "Snack-Bar" (heute Foto Hartlauer) im Wagnerhaus an die einstige Maria-Theresien-Konzession.

Als treuer Langzeitbediensteter und LkW- wie Familien-Leibchauffeur ist für alte Schwazer der "Resch Leo" ein klingender Name.