Das Problemkind ist Wasser
Verunreinigtes Wasser wurde in Buch seit Jahren im Bedarfsfall zugemischt, eine neue Lösung muss her.
BUCH (dkh). Die Trinkwasserversorgung in der Gemeinde Buch stellt sich seit Jahren schwierig dar. Wie prekär die Situation wirklich ist, war wohl vielen nicht bewusst. Im Notfall ist die Trink- und Löschwasserversorgung nicht ausreichend. Während der Ortsteil Buch über eine gesonderte Wasserversorgung verfügt, ist es im Ortsteil Maurach noch viel schwieriger. Die Gemeinde muss sich etwas einfallen lassen. Für eine sachliche Beurteilung war bei der letzten Gemeinderatssitzung Amtssachverständiger Helmut Kecht vom Baubezirksamt Fachbereich Wasserwirtschaft anwesend. Er gab eine Einschätzung zu zwei möglichen Varianten der kommenden Wasserversorgung für Buch ab.
Blaiknerquelle
Eine Möglichkeit wäre die Aufbereitung der Blaiknerquelle. Diese ist seit 2000 nicht mehr als reguläre Wasserversorgungsquelle genehmigt, weil ein zu hoher Antimonwert festgestellt wurde. Bgm. Wex hat die Quelle in den letzten Monaten zudem zwei Mal testen lassen. Das Ergebnis: Nicht nur der Antimonwert ist zu hoch, es befinden sich auch Fäkal- und Kohlebakterien im Wasser der Blaiknerquelle. Die Blaiknerquelle wurde in den vergangenen Jahren immer wieder der regulären Wasserversorgung zugeschalten, wenn es zu Engpässen kam, die Bevölkerung wurde darüber jedoch nicht informiert. Wassermeister Christian Rissbacher hat darüber stets Buch geführt und sich diese Maßnahmen sowohl vom damaligen Bgm. Otto Mauracher, als auch von seinem Vize-Bgm. Walter Wallner unterzeichnen lassen. "Die Zuleitung erfolgte immer nur nach Rücksprache mit dem Bürgermeister oder Vizebürgermeister", so Rissbacher. Notwendig wurde diese Einleitung durch Engpässe, die aufgrund von Trockenperioden oder auch technischen Gebrechen dazu führten, dass der nur 100 Kubikmeter fassende Behälter nicht mehr mit ausreichend Wasser für die Ortsteile Maurach und Rotholz ausgestattet war.
Um die Blaiknerquelle rechtmäßig in die Wasserversorgung einfließen zu lassen, wäre eine Aufbereitung etwa durch Chlorierung oder UV-Behandlung nötig. Auch eine neue formelle Genehmigung müsste eingeholt werden, da das Wasserrecht bereits erloschen ist. "Meiner Meinung nach ist die Blaiknerquelle nicht geeignet als Trinkwasser", postuliert Bgm. Wex. Die Aufregung unter der Bevölkerung ist groß, nicht jedoch für Alt-Bgm. Otto Mauracher: "Man darf das nicht dramatisieren und populisieren", so sein Kommentar zur Sache.
Wasser aus Jenbach
Helmut Kecht schätzt die Lage allerdings so ein: "Aus der Blaiknerquelle könnte man eine Notwasserversorgung machen. Man braucht aber auch neue Wasserquellen." Eine Möglichkeit wäre die Wasserversorgung durch eine Nachbargemeinde wie etwa Jenbach. "Aus wasserwirtschaftlicher Sicht ist das auf jeden Fall anzusehen, weil nicht-aufbereitetes Wasser wie etwa aus Jenbach immer besser ist als aufbereitetes. Man sollte ernsthaft alle Varianten untersuchen", so Kecht.
Etwas geschehen muss auf jeden Fall. Ein neuer Behälter ist unabdingbar. Bgm. Wex setzt sich für einen Behälter mit 400 Kubikmeter Füllmenge ein.
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