aufrichtige Jugend
Da wird immer über die Jugend geschimpft. Göthe hat mal gesagt: Es wird sich nirgends so viel aufgeregt wie über die Gegenwart. Also ein altbekanntes Phänomen.
Klar, Früher war alles besser. Ja Früher hätte diese Bank ein eingeritztes Herzerl geschmückt und ein „Fritz liebt Resi“ oder ein bissel Romantik hätte uns einen emotionalen Säufzer entlockt.
Früher hat der Fritz auch nix anderes von der Resi gewollt, nur war Resi nicht so konditioniert, dass sie sich hat gleich auf die Bank usw. - also musste Fritz seine ganze Energetik anders umsetzen und in den Balzmodus gehen, bevor er die scheue und unsichere Resi – usw.
Ganz kreative haben da Gedichte geschrieben oder sogar Opern komponiert. Werther hat sich gleich das Leben genommen, andere duellierten sich – heute kommt man zur Sache, geht keine umständlichen Wege mehr, die alle eh nur dem einen Ziel dienen.
Klar, dabei geht viel Kreativität verloren. Wir werden kulturell um ein gewisses unterhaltsames Genré ärmer.
Vielleicht sogar blöder? Langweiliger? Oberflächlicher?
Oder ehrlicher?
Direkte Wege, wie ehrlich sie auch sein können, sind manchmal langweilig. No Game no nothing.
Keine Kunst, deren Motor doch die Sehnsucht ist, das Träumen, das Leid des Künstlers.
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