Billa Aus in Moosbrunn
Bewohnerin: "Das ist eine Katastrophe für uns!"

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Das Aus für die Billa Filiale in Moosbrunn ist beschlossene Sache. Mit 29. April schließt der Markt. Für die Anwohner ist der Entschluss des Rewe-Konzerns eine Katastrophe.

Wie wichtig ist Ihnen ein Nahversorger in der eigenen Ortschaft?

MOOSBRUNN. Vor wenigen Tagen wurde das Gerücht zur Tatsache: Der einzige Lebensmittelmarkt in der 1800-Einwohner Gemeinde macht die schotten dicht. Das schmeckt den Anrainern aber gar nicht. Im Gegenteil, für viele ist die Situation schlichtweg Katastrophal.

"Wir sind oft zwei mal am Tag da. Mit dem Markt im eigenen Ort spare ich mir das Auto und fahre mit dem Fahrrad her", erzählt uns die, über die Schließung geschockte, Tamara Winkler und ihr Sohn vor dem Supermarkt. 

Großkonzern Rewe äußert sich zur Schließung

Jause & Back-Zutaten griffbereit

Laut einigen Kunden sind der nahegelegene Kindergarten und die Schule auch ein wichtiger Grund für den erhalt des Lebensmittelmarktes. Immerhin kaufen hier täglich Kinder und Eltern die Jause ein:

"Im Sommer kommt man auch oft vorbei auf ein schnelles Eis und der Kindergarten holt sich oft Zutaten um mit den kleinsten zu backen. Wichtig sind ebenfalls die sozialen Kontakte, denn man trifft sich im Supermarkt und quatscht gerne miteinander", so die fassungslosen Kunden Isabelle und Mario Baader.

Ein weiterer, großer Punkt betrifft die Senioren und Menschen, die wenig Mobil sind. Für das erreichen des nächsten Marktes geht es nun in das benachbarte Gramatneusiedl. "Man sagt ja, 'Kauf im Ort' und möchte somit seine Heimat fördern. Noch dazu konnte man so, während laufender Events, rasch und unkompliziert für Nachschub sorgen.", erläutert Gabriele Redl.

"Für die Kinder am Schulweg liegt der Markt super am Weg. Außerdem können die Kinder so auch selbständig mit dem Rad her kommen und einkaufen", fügt Redl hinzu, die sogar extra nochmals mit dem Auto umdrehte und auf uns zukam.

Arbeitsplätze sind gesichert

Für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Moosbrunner Supermarktes gibt es wenigstens einen kleinen Lichtblick, denn die Arbeitsplätze sind sicher:

"Ich habe schon mit den Damen und Herren gesprochen. Sie werden innerhalb des Konzerns in andere Filialen verlegt.", so Bürgermeister Paul Frühling.

Derzeit kämpft der Orts-Chef mit einer Unterschriftensammlung um den erhalt des Nahversorgers im Ort. Über eine Niederlage möchte man derzeit noch nicht spekulieren. Trotzdem laufen bereits die Gespräche mit anderen Lebensmittel-Unternehmen, um hier rasch handeln zu können.

Im Sommer hieß es noch: Sanieren

Erst im letzten Jahr gab es noch Gespräche mit dem Vorstand von Rewe und der Gemeinde. Der Billa hätte Saniert und erweitert werden sollen. Nur der Zeitpunkt war noch nicht festgelegt. Doch plötzlich kam alles anders.

Frühling hält dabei in einer Aussendung der Gemeinde fest, dass der Rewe-Konzern diese Erweiterung nicht mehr anstrebt. Die Umsätze sind zu niedrig, Lohn-, Energie- und Baukosten wären zu hoch. Eine Anfrage der Bezirksblätter beim Rewe Konzern blieb leider bis dato unbeantwortet.

Im Interview erzählte Frühling, dass die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Konzernintern gesichert sind. | Foto: Alexander Paulus
  • Im Interview erzählte Frühling, dass die Arbeitsplätze der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Konzernintern gesichert sind.
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  • hochgeladen von Alexander Paulus

Leserin spricht mit Management

Just am Freitag erhielten die Bezirksblätter Post von einer Dame aus Mitterndorf an der Fischa (Bez. Baden). In der 3100-Einwohner starken Gemeinde sperrte zu Jahresbeginn der dortige ADEG-Markt zu. Somit wurde Moosbrunn mit dem Billa eine der Alternativen.

In Ihrem Brief fragt Regina Unger den Einzelhandelskonzern, ob es nicht möglich sei, den Verlust in Moosbrunn mit dem ehemaligen Adeg Gebäude, dass sich sowieso im Besitz von Rewe befindet, kompensieren könnte.

Der Rewe Konzern (Kundenservice) antwortet darauf wie folgt, Zitat:
"Wir sind stets bemüht ein bestmögliches Versorgungsangebot über alle Regionen hinweg anzubieten." (...) "Leider ist es jedoch nicht möglich in jeder Ortschaft, jeder Gemeinde einen Lebensmittelmarkt rentabel zu betreiben". (...) "Ein knappes Einwohnerpotenzial, steigende Umbau-, Betriebs,- und Personalkosten, neue Forderungen seitens Vermieter, machen eine Modernisierung nicht mehr möglich."

Damit müssen sich wohl fast 5000 Einwohner der Gemeinden Moosbrunn und Mitterndorf/Fischa bald einen neuen Markt zum Lebensmitteleinkauf suchen.

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