Flughafen Schwechat
Polizei erfasst Geflüchtete aus der Ukraine
500 Geflüchtete aus der Ukraine kamen zuletzt allein an einem Tag in NÖ an - Tendenz steigend. Die Landespolizeidirektion NÖ richtete unter anderem am Flughafen Wien-Schwechat eine Erfassungsstelle für Vertriebene ein. Nach der behördlichen Erfassung und einer Sicherheitsüberprüfung bekommen die Menschen eine Aufenthaltskarte für die Grundversorgung in Österreich.
FLUGHAFEN WIEN-SCHWECHAT. Niederösterreich erfasste bislang 2.900 Vertriebene aus der Ukraine. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich stellte nun am Flughafen (Polizeiinspektion Schwechat – Fremdenpolizei, Weststraße) die neue Erfassungsstelle für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine vor.
Die Leiterin der Regionaldirektion NÖ des Bundesamts für Fremdenwesen und Asyl, Hofrätin Mag.a Michaela Frank, der stellvertretende Abteilungsleiter der Fremden- und grenzpolizeilichen Abteilung der Landespolizeidirektion NÖ, Obstlt MMag. Christian Dangl sowie Pressesprecher der Landespolizeidirektion NÖ, Chefinspektor Johann Baumschlager informierten über die Abläufe der Erfassung in Österreich.
Einreise nach Österreich
Österreich gewährt Ukrainerinnen und Ukrainern, die vor dem Krieg aus ihrer Heimat flüchten müssen, vorübergehenden Schutz. Die Geflüchteten dürfen ohne Visum nach Österreich ein- oder durchreisen. Während dieser Zeit werden sie im Rahmen der Notversorgung unterstützt.
Wenn keine Unterbringung bei Verwandten möglich ist und keine finanziellen Mittel vorhanden sind, wird eine vorübergehende Unterbringung in einem Nachbarschaftshilfe-Quartier des Bundes oder eines Bundeslandes erfolgen. Untergebrachte Personen werden nach den ersten humanitären Schritten behördlich erfasst. Außerdem werden entsprechende Sicherheitsüberprüfungen durchgeführt.
Diese neue Verordnung gelte für ukrainische Staatsangehörige und enge Angehörige (auch wenn diese keine ukrainischen Staatsbürger/innen sind). Sie gelte jedoch nicht für Personen, die bereits vor Kriegsbeginn illegal nach Österreich eingereist seien. Drittstaatsangehörige, die in der Ukraine gelebt haben, können sich für einen gewissen Zeitraum in Österreich aufhalten, bis die Weiter- oder Heimreise organisiert werde, so Michaela Frank.
Die Flüchtlinge würden vorwiegend auf dem Straßenweg bzw. mit Zügen aus Polen via Tschechien eintreffen, erklärt Christian Dangl. Ankünfte mit Flugzeugen, etwa aus Rumänien und Moldawien, gebe es ebenfalls, sie seien jedoch die Ausnahme.
Erfassungsstelle am Flughafen
Die Polizei erfasst seit 12. März 2022 Vertriebene am Flughafen. Etwa 12 Polizisten und Polizistinnen sind dafür vor Ort im Einsatz. Die geflüchteten Familien werden fürsorglich empfangen und versorgt. Die Kinder können Tischfußball spielen, bekommen Süßigkeiten und auch für die Verpflegung von Babys ist gesorgt.
Neben der Erfassungsstelle am Flughafen Wien gibt es in NÖ auch noch stationäre Stellen in St. Pölten und Wiener Neustadt sowie mobile Einheiten. Die Entsendung erfolge in Zusammenarbeit mit NGOs. Am Donnerstag standen bereits mehrere mobile Erfassungsteams der Landespolizeidirektion Niederösterreich im Einsatz. So wurden unter anderem in Grimmenstein, Bezirk Neunkirchen, 35 Personen, zum Teil körperbeeinträchtigt und Kinder mit autistischer Krankheit, erfasst.
Behördliche Erfassung
Kriegsflüchtlinge werden behördlich erfasst und Sicherheitsüberprüfungen unterzogen. Es gebe die Notwendigkeit bestimmter Abläufe. Die Beamten gingen sehr fürsorglich vor, betonte Chefinspektor Johann Baumschlager, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich.
Zahl der Ankommenden steigt
In Niederösterreich sind bisher 2.900 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine erfasst worden. Die Zahlen würden deutlich steigen, allein am Mittwoch seien es 500 gewesen, erläuterte Christian Dangl. Er sprach von einer herausfordernden Arbeit und wisse, dass es Rückstände gebe. Es werde daran gearbeitet, selbige aufzuholen.
Grundversorgung der Geflüchteten
Die Erfassung sei notwendig, um eine Aufenthaltskarte zu erhalten. Selbige sei laut Michaela Frank ein Identitäts- und EU-Aufenthaltsdokument mit entsprechenden Sicherheitsmerkmalen. Bei der Erstellung dieser Karte werden ein Foto gemacht, Fingerabdrücke genommen sowie die Unterschrift erfasst. Die Herstellung der Karte erfolge in der Staatsdruckerei.
Die Grundversorgung beginne laut Michaela Frank mit der Erfassung. Noch nicht erfasste Flüchtlinge stünden jedoch nicht auf der Straße. Unter Vorweis eines Reisedokuments sei zudem medizinische Versorgung möglich.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.