Erdbeersaison in der Region gestartet
Süße Beeren vom heimischen Acker
Fast alle lieben die rote Beere vom heimischen Feld. Kaum jemand weiß aber, wieviel Arbeit in ihr steckt.
EBERGASSING. Schon beim Betreten des Erdbeerfeldes steigt einem der süß-fruchtige Duft in die Nase. Man würde am liebsten sofort losnaschen und sammeln, um sie zu delikaten Süßspeisen verwandeln.
Ja, sie ist wieder da: die Erdbeerzeit. Unzählige Erdbeerfelder in Niederösterreich öffnen in Kürze ihre Tore und die Bewohner können sich die heimischen Früchte dort selbst pflücken oder direkt, gerade frisch gepflückt vom Feld, kaufen. Der Weg bis dahin ist allerdings nicht einfach und arbeitsintensiv.
Boden muss gesund sein
Franz Schorn und seine Familie betreiben ein Erdbeerfeld in unserer Region und erzählen uns, wie viel Arbeit in der kleinen roten Beere steckt. Grundvoraussetzung ist einmal die Qualität des Bodens.
Dieser muss möglichst gesund sein, frei von Schädlingen und bodendürftigen Pilzen. Ebenso ist für ein "selbst pflücken"-Feld die Anbindung an eine stark frequentierte Straße nötig sowie ausreichend Platz für die Zufahrt mit einem Pkw oder Fahrrad.
Arbeiten starten im Februar
Bereits Mitte Februar beginnen die Arbeiten am Feld: Das alte Laub wird entfernt, der Boden auf Spurenelemente untersucht und zielgerichtet gedüngt. Bis zur Setzung der Jungpflanzen wird gedüngt, auch das Unkraut entfernt und der Boden gelockert. Dabei ist die Unkrautentfernung reine Handarbeit.
Mitte bis Ende April ist es dann soweit und die Jungpflanzen werden von acht Arbeitern gesetzt. Bevor wir allerdings auf das Feld können, wird kurz vor der Ernte noch Stroh zwischen die Pflanzen eingebracht und die Pflanzen werden weiterhin regelmäßig mit Spurenelementen versorgt. Nach der Ernste warten direkt die nächsten Aufgaben: Das Stroh wird in den Boden eingefräst und die Pflanzen abgehäckselt.
80 Prozent ist Handarbeit
Die Erdbeere macht viele von uns glücklich, bedeutet aber auch jede Menge Arbeit. Gut 80 Prozent sind dabei reine Handarbeit der vielen Arbeiter am Feld. In einem Hektar Erdbeerfeld stecken rund 1.400 Stunden Arbeit!
Ebenso hat die rote Frucht viel Durst: Bei wenig Niederschlag gießt Franz Schorn die Pflanzen pro Woche mit rund 20 Litern Wasser pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Auf einem Quadratmeter wachsen ca. 0,8 Kilogramm Erdbeeren.
"Mehr als die Hälfte der Produktionskosten stecken im Verkaufspreis.", so Franz Schorn im Interview mit den BezirksBlätter Schwechat.
Die Handarbeit wird spätestens bei der Ernste deutlich: 27 Mitarbeiter pflücken die süßen Beeren und weitere 30 sind für den Verkauf zuständig. Übrigens: Die letzten Arbeiten auf dem Erdbeerfeld werden erst mit Ende Oktober abgeschlossen.
Kommentar des Redaktionsleiters zum Thema:
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