Gasometervorfeld
Ein neuer Stadtteil für Simmering und die Landstraße

- Von den Marks-Türmen bis zu den Gasometern: Das Gebiet für den neuen Stadtteil erstreckt sich zwischen Modecenterstraße und Medwedweg.
- Foto: Carla Lo Landschaftsarchitektur & BWM Architekten
- hochgeladen von Hannah Maier
Wohnquartiere, Zentralpark und neue Öffis: Die Planung für das Gasometervorfeld 2.0. erreicht nun die finale Phase. Bürgerinnen und Bürger können noch bis 9. Juni mitbestimmen.
von Anna-Sophie Teischl und Hannah Maier
WIEN/LANDSTRASSE/SIMMERING. Neues Konzept, neues Glück: Bereits seit Jahren werden immer wieder Pläne für das Gasometervorfeld, an der Grenze zwischen dem 3. und dem 11. Bezirk,
vorgestellt. Nach dem beschlossenen Bebauungsplan und dem Entwurf der Architekten im Jahr 2019 ist es sehr ruhig um das Vorhaben geworden; nun steht man fast am Ende des öffentlichen Bürgerbeteiligungsprozesses.
Konkret erstreckt sich das betroffene Gebiet zwischen der Modecenterstraße im 3. Bezirk über Simmering in die Guglgasse, die Rosa-Fischer-Gasse und die Eyzinggasse bis hin zum Medwedweg. Die Fläche soll von einem einstigen Gewerbe- und Betriebsgebiet zu einem urbanen Stadtteil für Arbeiten und Wohnen weiterentwickelt werden.

- Der Strategieplan Erdberger Mais von 2016 war der Ausgangspunkt für die Pläne zum Gasometervorfeld.
- Foto: Peter Sixtl
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Ein Zentralpark für alle
Begonnen hatten die Planungen bereits im Jahr 2000. Das Konzept "STEP 2005" sollte einen geordneten sowie modernen Ausbau der Stadt Wien festlegen. Aus diesem heraus entstand mit Hilfe der Bürger 2016 der Strategieplan „Perspektive Erdberger Mais“, auf dessen Basis dann auch die Pläne für das "Gasometervorfeld 2.0" geschaffen wurden. Dieser Plan soll auch die Grundlage für die ab 2023 beginnende Hochbauplanung bilden.
Ganz nach dem Motto "Moderner, leistbarer, grüner" haben die Architekten der "Carla Lo Landschaftsarchitektur" und "BWM Architekten" das Konzept entwickelt. Unter anderem ist ein großer, grüner Zentralpark mit einer Größe von rund 4,5 Hektar rund um die Hallergasse vorgesehen. Dieser ist, mit Ausnahme eines durchquerenden Busses, gänzlich verkehrsfrei geplant. Die Widmung für den Park steht bereits seit dem Jahr 2000, die Umsetzung fehlt. Nach Schätzungen der MA21 wird das auch noch mehrere Jahre dauern. "Es gibt noch Gebäude dort, die bewohnt sind und nicht alle Grundstücke sind erschlossen, diese sollen nach und nach erworben werden und dann der Park Stück für Stück realisiert werden", erklärt Samuel Bucher von "Carla Lo".

- Ab 2023 soll der Zentralpark schrittweise realisiert werden. Nach der Vision der Architekten könnten sich hier auch Pferde und Schafe aufhalten.
- Foto: Carla Lo Landschaftsarchitektur & BWM Architekten
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Panoramaweg und Wohnquartier
Die ehemalige Schlachthausbahn und die Bahntrasse zwischen Modecenterstraße und Medwedweg sollen künftig zu einem Panoramaweg zwischen der Landstraße und Simmering werden. Dieser soll auch ein vorgesehenes Wohnquartier in der Döblerhofstraße und die gerade im Bau befindlichen Marks-Türme im Dritten verbinden.
Ein Großteil des Gebiets befindet sich in der Widmungskategorie "geförderter Wohnbau" – dadurch sollen leistbare Wohnungen errichtet werden, unter anderem zwischen der Hallergasse und der Eyzinggasse sowie südlich der Gasometer-Türme A und B.
Das Mobilitätskonzept
Für mehr Mobilität soll künftig auch endlich ein zweiter U-Bahn-Aufgang bei der U3-Station Gasometer sowie eine neue Buslinie von Simmering in den 3. Bezirk sorgen. Die bestehende Buslinie 72A soll erhalten bleiben. Generell wird an einem dichten Netz an Fuß- und Radwegen gearbeitet. "Wir haben den Fokus auf Freiraum gelegt und drumherum die Gebäude geplant, denn die öffentlichen Räume sind die Orte, wo die Bürger Stadt erleben", ist Gerhard Girsch von BWM Architekten überzeugt.

- Die U-Bahn-Station beim Gasometer soll einen zweiten Aufgang erhalten.
- Foto: Heinrich Moser
- hochgeladen von Heinrich Moser
Gerade bei den Hochhaustürmen "The Marks" werden zukünftig vermehrt Menschen unterwegs sein und sich aufhalten, daher setzt man in dem Gebiet auf ein engmaschiges Wegnetz. Auf Seite der Landstraße soll außerdem in der Leopold-Böhm-Straße 8 als Lückenschluss der Straßenfront noch ein Büro- und Hotelstandort entstehen.
Bürgerbeteiligung geht noch bis 9. Juni
Viele Pläne also, aber wieso dauert der Prozess zum Stadtentwicklungsprojekt nun schon so lange? "Das liegt an den Rahmenbedingungen. Nicht alle Grundstücke sind verfügbar oder im Besitz der Stadt. Da es sich beim Gasometervorfeld um eine Weiterentwicklung der Bestandssituation handelt, dauert es länger, als wenn man neue Projekte auf leeren Flächen beginnt", so die Statdplanerin Daniela Allmeier.

- Bis 9. Juni können die Bürgerinnen und Bürger ihre Stellungnahmen zu dem Projekt abgeben.
- Foto: Carla Lo Landschaftsarchitektur & BWM Architekten
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Bis 9. Juni haben die Bürgerinnen und Bürger noch die Gelegenheit, ihre Stellungnahmen für den Entwurf einzusenden. Alle Einwände werden dann dem Gemeinderat berichtet, der schließlich über den neuen Flächenwidmungs- und Bebauungsplan entscheidet. Anschließend wird der neue Plan als Verordnung kundgemacht und ist damit rechtswirksam.
"Wir gehen von einem Widmungsbeschluss 2023 aus. Dann wird die Rechtslage für diese Umsetzung vorhanden und die Finanzierung geklärt sein", so Hans Peter Graner von der MA21. Ab dann sollen der Zentralpark und alle weiteren Vorhaben schrittweise realisiert werden. Darüber freut sich auch Simmerings Bezirksvorsteher Thomas Steinhart (SPÖ): "Mit dem nun vorliegenden Plan wird die rechtliche Grundlage für die Ausgestaltung des Gasometervorfeldes geschaffen. Ich freue mich, dass neben den Bauprojekten auch mehrere Grünanlagen und ein großer Zentralpark für die Bevölkerung zur Verfügung stehen werden.“
Hier kannst du deine Stellungnahme online abgeben: https://www.wien.gv.at/stadtentwicklung/flaechenwidmung/aktuell/index.html
Stellungnahmen können auch schriftlich an die Stadt Wien - Stadtteilplanung und Flächenwidmung Innen-Südwest, Rathausstraße 14-16, 1010 Wien gesendet werden.
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