Schütte-Lihotzky-Weg
Kommt die Flaniermeile bei der Schlachthausbahn?
Vier Parteien wollen die Gleise beim Schütte-Lihotzky-Weg künftig zu einem Spazierweg umgestalten. Nun wurde auch ein 300-Meter-lange Gleisstrecke abgetragen – der perfekte Anlass, um sie zu einem Erholungsgebiet umzuwidmen.
WIEN/SIMMERING. "Wir setzen uns immer noch tatkräftig dafür ein, dass die Simmeringer eine neue, schöne Flaniermeile entlang des Schütte-Lihotzky-Wegs bekommen", so Bezirksrat Alfred Krenek (FPÖ). Er spricht von einem Plan, den die SPÖ, FPÖ, ÖVP und die Grünen bereits im April dieses Jahres vorgestellt haben.
Die unter Denkmalschutz stehende Schlachthausbahn, die entlang des Schütte-Lihotzky-Wegs verläuft, soll demnach künftig zu einem Spazierweg mit großem Erholungsfaktor werden – die BezirksZeitung berichtete. Sitzgelegenheiten in Form von Bänken und Begrünungen sollen dort eine neue Atmosphäre schaffen.
Idee ursprünglich aus Bürgerbudget
Zuvor haben die Bewohner Simmerings im Rahmen des partizipativen Bürgerbudgets den Wunsch zur Umgestaltung der Gleise gefordert. Auch als der neue Flächenwidmungsplan für das Gasometervorfeld im Juni dieses Jahres präsentiert wurde – in dessen Gebiet der Schütte-Lihotzky-Weg fällt – sprach sich die Simmeringer Bezirksvertretung einstimmig dafür aus, sich für einen Erholungsweg einzusetzen.
"Das Grätzl rund um den Schütte-Lihotzky-Weg hat sich über die letzten Jahre sehr verändert. Viele neue Wohnbauten wurden gebaut, es wurde viel lebhafter", so Corina Korner (SPÖ), Vorsitzende der Kommission für Bürgerbeteiligung in Simmering.
300 Meter Gleis abgetragen
Allerdings sind die ÖBB die Besitzer des Grundstücks. Auf Anfrage der BezirksZeitung teilten diese im April mit, dass die Gleise noch genutzt werden – auch wenn es sich dabei nur um ein- bis zweimal pro Jahr handelt. Dennoch wurde kürzlich ein 300-Meter-langer Abschnitt der Gleise im Bereich des Schütte-Lihotzky-Wegs/Bahnübergang Hallergasse abgetragen. Dazu heißt es von der ÖBB: "Nach strategischer Prüfung wurde die Schlachthausbahn auf die 'mindestbetriebliche Nutzlänge' gekürzt – das ist nun möglich, weil die Weichenlage geändert wurde. Bis zur Hallergasse wird die Schlachthausbahn für die verschubtechnische Bedienung des Kraftwerks Simmering und die südöstlich gelegenen Betriebe der Eisenbahnverbindung Simmering-Stadlau benötigt."
Krenek sieht hier eine gute Möglichkeit, dieses Areal anders zu nutzen: "Da es nicht mehr für den Gütertransport genutzt wird, wäre eine Umwidmung in ein Erholungsgebiet sinnvoll." Bezirksrätin Anita Müllner (ÖVP) stimmt zu: "Uns ist wichtig, dass hier nicht alles zubetoniert wird. Dafür wollen wir uns gemeinsam einsetzen." Korner verweist auch auf die spannende Geschichte der Bahn: "Wir wollen den historischen Aspekt, den dieses Grätzl umgibt, nicht außer Acht lassen. Schön wären etwa Infotafeln, die entlang des Weges angebracht werden."
Bei einem Lokalaugenschein vor Ort hat Krenek zudem ein Überbleibsel der abgetragenen Gleise gefunden: "Dieser Gleisstrang sollte unbedingt erhalten bleiben und in einen Nostalgieabschnitt einfließen, der die Geschichte der Schlachthausbahn erzählt."
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