Stadler-Bilanz nach einem Jahr: Erfolg und Weckruf
Ein Jahr Paul Stadler (FPÖ) als Bezirksvorsteher: Aussicht auf Bus-Verbesserung, aber medizinische Unterversorgung
SIMMERING. Am 30. November 2015 wurde Paul Stadler als erster FPÖ-Bezirksvorsteher in Simmering angelobt. Fast genau ein Jahr später lud er mit Vizebürgermeister Johann Gudenus, um seine erste Bilanz zu präsentieren.
Stadler startete mit den Erfolgsmeldungen: So hätte er seine Amtszeit mit einer Zwei-Millionen-Schuldentilgung gestartet, da ein Budgetüberschuss erarbeitet wurde. Auch die Fertigstellung von zwei Kreisverkehr-Regelungen (Unter der Kirche und Kaiserebersdorfer Straße) verbuchte er auf der Haben-Seite.
Zwar wäre einiges von den Erfolgen schon unter der SP-Regierung im Elften gestartet worden. "Aber ich habe es fertig stellen lassen – die Kreisverkehre waren etwa zu gering budgetiert", so Stadler im Wortlaut.
U3 bis nach Schwechat
Dann ging der Bezirkspolitiker die großen Probleme an. Etwa die U3, deren Verlängerung bis nach Kaiserebersdorf von allen Bezirksparteien gefordert wird. "Ich gehe einen Schritt weiter und fordere, dass die U3 bis nach Schwechat fährt", so Stadler. Mit einer Park-&-Ride-Anlage hinter Schwechat könnte dann der Pendlerverkehr gut aufgefangen werden.
Perfekt wäre laut Stadler, wenn die U3 bis zum Flughafen fährt. Dann würden die zahlreichen Umsteig-Relationen für Flughafen-Gäste wegfallen. Und ein Großteil des Verkehrs.
Problemkind 71er
"Simmering wächst immer mehr, die Menschen in Kaiserebersdorf warten oft 20 Minuten auf eine Straßenbahn, die dann überfüllt ist", fordert Stadler, dass zusätzlich die Straßenbahn 71 bis nach Kaiserebersdorf fährt.
"Stadträtin Ulli Sima hat geantwortet, dass der Bedarf nicht da wäre", so Stadler. So sammelte er Unterschriften: 3.000 Simmeringer unterstützten die Forderung, dass der 71er nach Kaiserebersdorf verlängert wird. "Auch alle anderen Bezirksparteien sind dafür – sogar die SPÖ, die Fraktion der Stadträtin Sima", so Stadler.
Er wolle die Unterschriften der Simmeringer an sie übergeben, aber "ich habe erst nach fünf Monaten einen Termin bekommen. Beim Bürgermeister Häupl wurde ich nach fünf Wochen empfangen. Die Stadträtin bestraft mit der Wartezeit nicht mich, sondern die Simmeringer", so Stadler.
Medizin: Simmering ist unterversorgt
Ein weiterer Kritikpunkt in der Bilanz Stadlers ist die medinzinische Versorgung: "Simmering ist der mit Fachärzten und Kinderärzten am schlechtesten versorgte Bezirk", so der Bezirksvorsteher. Leider würden frei werdende Posten nicht nachbesetzt.
"Unsere Rettungsstation ist nur mehr mit einem Auto und ohne Notfallarzt besetzt und wenn ein Simmeringer ins Spital muss, dann muss er in einen anderen Bezirk fahren", so Stadler. Als eine Frechheit empfand er, dass sogar die Impfstelle am Enkplatz geschlossen wurde.
"Simmering ist unterversorgt", setzt der Bezirksvorsteher einen Rettungsruf an die zuständige Stadträtin Sonja Wehsely. Er werde sich für eine Verbesserung der Simmeringer Situation einsetzen und bekomme Unterstützung von Vizebürgermeister Johann Gudenus.
Bessere Bus-Anbindung
Als Abschluss kündigte Stadler eine Bessere Bus-Anbindung in Simmering an. Es würden in absehbarer Zeit Grätzel mit den Öffis angefahren, die bislang noch nicht öffentlich erschlossen wären. Genaueres konnte er noch nicht sagen, da von den Wiener Linien das Ausschreibungs-Verfahren noch nicht vollständig vollendet wäre.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.