Wasserschäden
Wienerin lebt seit zwei Jahren in feuchter Gemeindewohnung

Der färbige Fleck auf der Wand im Eingangsbereich ist nur eine der undichten Stellen in Michaela Hs Wohnung.  | Foto: Luca Arztmann/MeinBezirk
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  • Der färbige Fleck auf der Wand im Eingangsbereich ist nur eine der undichten Stellen in Michaela Hs Wohnung.
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Seit zwei Jahren dringt bei starken Regenfällen immer wieder Wasser in die Gemeindebauwohnung von Michaela H. Mehrmaliger Kontakt mit Wiener Wohnen und Besuchen von Handwerkern hat sie bereits hinter sich, doch das Wasser kommt immer wieder. Ein undichter Dachstuhl wurde anscheinend nie richtig repariert. 

WIEN/SIMMERING. Von außen erkennt man an der Fassade der Thürnlhofstraße 24 bereits einige Flecken im Putz, die auf feuchte Wände und eine in der Vergangenheit liegende Sanierung hinweisen. Das ist allerdings nicht das, was Michaela H. stört. Ihr Unmut und ihre Verzweiflung rühren woanders her.

Es geht mit dem Lift bis in den zehnten Stock in ihre Gemeindebauwohnung, in welcher sie seit bald fünf Jahren wohnt. An den Wänden des Eingangsbereichs und der anschließenden Toilette erkennt man, wo Michaelas Problem liegt: Feuchte Flecken und Tropfen zeichnen sich an weiten Teilen der weißen Wände ab. 

Verstopfte Dachrinne

"Als ich im Juni 2023 von einem Krankenhaus-Aufenthalt zurückgekehrt bin, entdeckte ich erstmals diese Flecken", erzählt sie. Sie wandte sich sofort an Wiener Wohnen, weil sich das Wasser bereits seinen Weg zur Lampe und damit zur Elektrizität bahnte. Ein Notdienst wurde vorbeigeschickt. Der Weg des Mitarbeiters führte auf den Dachboden, das Einzige, was noch über der Dachgeschosswohnung liegt.

Im angrenzenden WC rinnt das Wasser immer wieder die Wand herab.  | Foto: privat
  • Im angrenzenden WC rinnt das Wasser immer wieder die Wand herab.
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Dort identifizierte er eine Verstopfung der Dachrinne, welche zu den nassen Wänden in der Wohneinheit geführt haben sollen. Daraufhin habe er diese gereinigt, womit das Problem gelöst sei, wie er gegenüber H. erklärt haben soll. Bereits am nächsten Tag kam das Wasser aber wieder. Also verlangte H. erneut Reparaturarbeiten von Wiener Wohnen. 

"Ist eh nicht viel"

Bis im Mai 2024 passierte allerdings nichts. Dann kamen Maler, welche eine angeblich abdichtende Farbe über die Wände strichen. Erneut hatte H. die Hoffnung, dass das Problem gelöst sei. Im September 2024, während des verheerenden Unwetters in Wien und Niederösterreich, bahnten sich jedoch erneut Wasserlinien ihren Weg über die Wände der Thürnlhofstraße. 

Im Eingangsbereich kommt das Wasser gefährlich nahe an die Licht- und Stromquelle.  | Foto: privat
  • Im Eingangsbereich kommt das Wasser gefährlich nahe an die Licht- und Stromquelle.
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Abermals rief H. bei Wiener Wohnen an, erneut wurde ein Mitarbeiter vorbeigeschickt. Diesmal wurden Fotos gemacht. Laut H. hätte der Mitarbeiter ein "ist eh nicht viel" geäußert. Seitdem habe sie nichts mehr von Wiener Wohnen gehört. Am letzten Märzwochenende gab es wienweit erneut schwere Regenfälle und wie das Amen im Gebet hatte H. wieder Wasser an ihren Wänden. 

FPÖ fordert Sanierungsoffensive

Als sie am Dienstag, 3. April, gegenüber MeinBezirk von ihrer bald zweijährigen Misere erzählt, wirkt sie verzweifelt. Während in ihrer Wohnung immer wieder Wasser aus der Wand kommt, wird eine Ecke weiter saniert und Kunstprojekte abgehalten, MeinBezirk berichtete, siehe unten.  

Der Sanierungstau im Gemeindebau stößt auch Gemeinderat Wolfgang Kieslich (FPÖ) sauer auf: "Während laufend kleinere neue Gemeindebauten errichtet werden, bleiben die bestehenden Wohnanlagen oft jahrzehntelang unberührt." Im letzten Gemeinderat brachte er deshalb einen Antrag für eine Sanierungsoffensive ein. 

Michaela H. und Wolfgang Kieslich (FPÖ) vor der Thürnlhofstraße 24.  | Foto: Luca Arztman/MeinBezirk
  • Michaela H. und Wolfgang Kieslich (FPÖ) vor der Thürnlhofstraße 24.
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Wiener Wohnen wehrt sich

Wie Wiener Wohnen gegenüber MeinBezirk betont, seien die Wasserschäden in Hs Wohnung sofort bearbeitet worden und die notwendigen Instandsetzungsarbeiten durchgeführt worden. Im Dachbereich der Wohneinheit sei es aufgrund eines Sturms zu Beschädigungen gekommen. Ein Spengler sei bereits beauftragt.

Die letzte Sanierung der Thürnlhofstraße 24 sei in den Jahren 2004 bis 2009 erfolgt. Generell würden in Wien aktuell rund 90 Großsanierungen in Gemeindebauten durchgeführt werden. In regelmäßigen Abständen werde bei allen Gebäuden eine Zustandserhebung durchgeführt. Betroffene Mieterinnen und Mieter einer Gemeindebauwohnung könnten sich sieben Tage die Woche an die Service-Nummer 05 75 75 75 wenden. 

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