Glaubenskirche
Kooperation gegen Gewalt an Frauen
Die evangelische Pfarrgemeinde Simmering kooperiert künftig mit dem Initiative StoP, die sich gegen Gewalt an Frauen insbesondere auch im häuslichen Bereich, einsetzt.
Ziel der vom Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser koordinierten Initiative StoP (Stadtteile gegen Partnergewalt) ist es, die Öffentlichkeit gegen häusliche Gewalt an Frauen und Kindern zu sensibilisieren und die Zivilcourage zu stärken, in Fällen von Gewalt nicht einfach wegzusehen. Unter anderem werden in eigenen Männerstammtischen Strategien für eine gewaltfreie Nachbarschaft und gemeinsame Aktivitäten gegen häusliche Gewalt entwickelt. „Gewalt an Frauen beginnt bei frauenfeindlicher Haltung“, sagt dazu Anna Kampl, die Pfarrerin der evangelischen Glaubenskirche. „Wir gehen diese Kooperation ein, weil wir als Christinnen und Christen unseren Auftrag dort sehen, wo Gewalt passiert.“ Ein erster Männerstammtisch in der Glaubenskirche im Rahmen von StoP findet am 28. März (18:30 Uhr) statt.
Superintendent Geist: Wenn Frauen nicht geachtet werden – „mit Worten, Blicken, Taten, Gewalt“
Auch der heutige Sonntags-Gottesdienst der evangelischen Pfarrgemeinde Simmering stand ganz als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Die Predigt hielt der Wiener Superintendent, also der höchste geistliche Amtsträger im evangelischen Wien, Matthias Geist. „Wir haben die Aufgabe, einander beizustehen“, so Geist, gerade auch wenn „Frauen nicht geachtet werden – mit Worten, Blicken, Taten, Gewalt“. Mit drei, wie Geist sagt, „kleinen Schritten“, könne da schon viel erreicht werden – nämlich mit Wahrnehmen statt Wegsehen, mit dem Benennen, Melden oder Ansprechen, wenn es Hinweise auf häusliche Gewalt gibt und schließlich mit dem Einschreiten, wenn es darum geht, akut Gewalt zu verhindern. Das sei auch ein klarer biblischer Auftrag, erinnerte Geist an jene Frau, die Jesus gemäß Lukas-Evangelium nach 18 Jahren des Gequältwerdens am Sabbat heilte. „Jesus schaut genau hin.“
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