Glaubenskirche bei der Regenbogenparade
„Wir sind bunt“
Wie schon 2019 war auch heuer eine Abordnung der Glaubenskirche mit Pfarrerin Anna Kampl bei der Regenbogenparade dabei – ganz gemäß dem Motto der evangelischen Pfarrgemeinde Simmering: „Wir sind bunt.“
Bunt, vielfältig, offen, voller Lebensfreude. Attribute, die auf die Regenbogenparade ebenso passen wie auf die evangelische Pfarrgemeinde Simmering. „Wir setzen mit unserer Teilnahme ein Zeichen für die Vielfalt des Lebens, die zugleich die Vielfalt der Schöpfung Gottes spiegelt“, so Pfarrerin Anna Kampl. „Dieses Zeichen ist zeitlos wichtig, aber angesichts verschiedener Entwicklungen in verschiedenen Ländern vielleicht gerade besonders wichtig und aktuell.“
Offen für Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare
Neben der starken Abordnung der Glaubenskirche waren unter dem Titel „Religions für Equality“, initiiert vom liberalen Rabbiner Lior Bar-Ami, auch andere Glaubens- und Pfarrgemeinschaften bei der Regenbogenparade 2021 dabei. Als zusätzliches Zeichen nach außen weht seit einigen Tagen auch die Regenbogenfahne über der Glaubenskirche. Überdies steht die evangelische Pfarrgemeinde Simmering auch für öffentliche Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare offen.
25 Jahre Regenbogenparade, 50 Jahre Ende des Totalverbots
Die Regenbogenparade fand heuer zum 25. Mal in Wien statt, feierte also quasi ein silbernes Jubiläum. Zugleich jährt sich heuer das Aufbrechen des Totalverbots gleichgeschlechtlicher Beziehungen in Österreich zum 50. Mal. Bis 1971 drohten Menschen für gleichgeschlechtliche sexuelle Handlungen schwere Strafen. Zwischen 1955 und der Aufhebung des Totalverbots 1971 kam es aufgrund dieser gesetzlichen Regelungen zu rund 25.000 Verurteilungen. Aber auch in der Folge gab es noch gesetzliche Diskriminierungen. Am 7. Juni hat sich Justizministerin Alma Zadic „stellvertretend und in aller Form“ bei jenen homosexuellen Menschen und ihren Angehörigen entschuldigt, die in der zweiten Republik strafgerichtlich aufgrund ihrer sexuellen Orientierung verfolgt wurden. „Ich möchte mein tief empfundenes Bedauern für das Leid und das Unrecht, dass ihnen widerfahren ist ausdrücken. Diese Menschen wurden von den Institutionen, die sie eigentlich hätten schützen sollen, in ihrer Würde, in ihrem Menschsein verletzt.“
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