Zwist um Radler im Elften
Das Fahren gegen die Einbahn und Radwege am Gehsteig führen zu Diskussionen. Vor allem im Gasometer Vorfeld kämpfen die Grünen für den Erhalt zweier Radwege.
SIMMERING. Die Nussbaumallee und die Rosa-Fischer-Gasse beim Gasometer haben eine Gemeinsamkeit: Bei beiden Straßen ist das Radeln gegen die Einbahn erlaubt.
Das soll sich schon bald ändern, wenn es nach dem Willen der Bezirks-FPÖ geht: In einer Resolution fordert die Partei, dass aus Sicherheitsgründen kein Radeln gegen die Einbahn mehr in Simmering erlaubt werden darf. Die beiden Radwege in der Nussbaumallee und der Rosa-Fischer-Gasse sollen entfernt oder auf den Gehsteig verlegt werden. Die Anträge werden in der Verkehrskommission diskutiert.
"Kniefall vor der Autolobby"
"Das ist ein Kniefall vor der Autolobby, den man nicht hinnehmen darf", so Patrick Zöchling von den Grünen Simmering. Er ortet einen verkehrstechnischen Rückschritt in die 1960er-Jahre. Auch seine Parteikollegin Verena Kroboth kann die Argumente der Sicherheit nicht nachvollziehen: "Das Radeln gegen die Einbahn hat eine äußerst geringe Unfallquote von unter einem Prozent."
Gerade die beiden Strecken in der Nussbaumallee und der Rosa-Fischer-Gasse rückzubauen, versteht sie nicht: "Hier gibt es genügend Platz auf der Straße für die Autos und die Fahrradfahrer." Vor einer Verordnung werde ganz genau gemessen, ob die vorgeschriebene Breite auch eingehalten werde.
"Den Radweg auf den Gehsteig zu verlegen ist extrem gefährlich: Da treffen die beiden schwächsten Verkehrsteilnehmer aufeinander", so Kroboth. Sie vermutet, dass weniger Sicherheitsbedenken der wahre Grund für den "Anschlag auf die Radwege" seien, sondern vielmehr der Versuch, Parkplätze zu schaffen – auf Kosten der Radfahrer.
"Gefährliche Strecken"
FPÖ-Bezirksvorsteher Paul Stadler versteht die Aufregung nicht. Er ist davon überzeugt, dass ein Radeln gegen die Einbahn in diesen beiden Gassen zu gefährlich sei. "Gerade bei der Rosa-Fischer-Gasse ist der Gehsteig breit genug, um auch die Radler sicher unterzubringen", so Stadler.
Das Radeln gegen die Einbahn findet er auch deshalb problematisch, da nur wenige Radfahrer eine Verkehrsausbildung hätten. "Viele fahren auch dort gegen die Einbahn, wo es nicht erlaubt ist", so Stadler.
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