Das Resümee der Zentralmatura
Die Spittaler Gymnasien und die HLW haben heuer zum ersten Mal zentral maturiert. Die Resultate sind dabei größtenteils positiv.
SPITTAL (aju). Neben dem BG Porcia, dem BRG Spittal und dem Borg Spittal stellten sich auch die Maturanten der HLW Spittal der Zentralmatura. Trotz anfänglicher Unsicherheiten können sich die Ergebnisse durchaus sehen lassen.
Reibungsloser Ablauf in AHS
Das BG Porcia nahm heuer zum ersten Mal verpflichtend an der Zentralmatura teil. Nach einer sechsjährigen Testphase im Bereich "lebende Fremdsprache" kamen heuer verpflichtend noch die Fächer Deutsch, Mathematik und Latein dazu. "Seit fünf Jahren erfolgt eine Vorbereitung auf die neuen Prüfungsanforderungen", erklärt Direktorin Dagmar Rauter, "nur so kann ein erfolgreicher Abschluss gewährleistet werden." Die Vorteile liegen dabei auf der Hand: durch gleiche Aufgabenstellungen und einheitliche Korrekturvorschriften wird die Prüfung objektiver und vergleichbarer. Im BRG hingegen wird bereits seit dem vergangenen Schuljahr in allen Fächern zentral maturiert. Auch hier waren die Ergebnisse sehr überzeugend. "Die Schüler und Lehrer haben die Neuerungen mit viel Engagement umgesetzt und werden jetzt mit dem sehr guten Abschneiden bei den Prüfungen dafür belohnt", so Norbert Santner, Direktor des BRG. Das erfreuliche Resultat weist nämlich kein "nicht genügend" und nur zehn "genügend" bei 36 Maturanten auf. Einzig die Kärntner BORGs zeigen ein negativeres Bild. Hier stehen 246 bestandenen Mathematik Maturen 70 "nicht genügend" gegenüber. Das ist eine Quote von 28 Prozent. Nur fünf Prozent sind somit positiv. In Englisch gab es 59 negative Noten, das sind 23 Prozent der Prüflinge. Bis Redaktionsschluss ist dazu jedoch keine Stellungnahme seitens des Spittaler BORGs eingegangen.
Schwerpunkte vernachlässigt
Trotz des reibungslosen Ablaufes wurde im Vorfeld Kritik und Skepsis von seiten der Schüler und Lehrer geäußert. Vor allem in den AHS Schulen mit speziellen Schwerpunkten ist man skeptisch: "Schwerpunkte wie Sprachen oder Naturwissenschaften, werden bei der Zentralmatura nicht berücksichtigt, sodass die Aufgaben für Schwerpunktschulen leicht zu bewältigen sind, für andere hingegen nicht", erklärt Dagmar Rauter. Darunter leide nicht nur die Vergleichbarkeit sondern auch die freie Themenwahl im Unterricht. Dem versucht man gezielt entgegenzuwirken: "Unser Ziel ist es, die Schüler bestmöglich auszubilden und ihnen mehr als nur den Grundstock der einzelnen Gegenstände zu vermitteln", erklärt Norbert Santner.
Erfolge auch in BHS
Die HLW Spittal ist im humanberuflichen Schulwesen in Kärnten die einzige Schule, die bereits zum zweiten Mal die Zentralmatura als Schulversuch abhält. Auch hier verlief alles reibungslos und es gab, im Gegensatz zu anderen bundesweiten Beispielen, keine Probleme im Bereich Sicherheit, Datenschutz und Verständnis der Aufgabenstellung. "Die Schüler wurden durch die Lehrer gut vorbereitet und somit hat es nahezu keine Unsicherheiten gegeben", erklärt Johanna Egger, Direktorin der HLW. Obwohl die neue Matura einen organisatorischen Mehraufwand zur Folge hat steht die HLW Spittal als "Vorreiter-Schule" im berufsbildenden Bereich der standardisierten Matura positiv gegenüber. "Die Gewährleistung eines tatsächlich erreichten Bildungsstandards ist nur ein Vorteil, ebenso sichert der neue Standard die EU-weite Anerkennung der österreichischen Matura auch in Zukunft", so Egger.
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