85 Millionen Euro für ultraschnelles Internet
In Irschen schneller surfen als in Klagenfurt
Um die ländlichen Regionen zu stärken, investiert Kärnten heuer 85 Millionen Euro in den Internetausbau.
IRSCHEN. Sebastian Schuschnig, Landesrat für Wirtschaft, Energie, Tourismus und Mobilität, hat in der Kräutergemeinde den Startschuss für ein ultraschnelles Internet gegeben, von dem 700 Einwohner, also 80 Prozent aller Irschener profitieren. "Damit surfen die Irschener schneller als die Klagenfurter", so der Landesrat. Die Gemeinde nehme mit dem zukunftssicheren Glasfasernetz eine Vorreiterrolle im Projekt "Gailtal/Lavamünd" ein, das auch die Gemeinden Bad Bleiberg, Nötsch, Hermagor, Kötschach-Mauthen, Oberdrauburg und Lavamünd umfasst. Während in Irschen, Oberdrauburg und Nötsch die ersten Kunden schon in diesem Sommer in den Breitbandgenuss kommen, geschieht dies in Lavamünd am Ende des dritten Quartals. In Hermagor, Kötschach-Mauthen und Bad Bleiberg wird mit den Kundenaktivierungen 2025 begonnen.
40 Gemeinden
Verlegt wurde in den vergangenen sieben Monaten eine Leitungstrasse von 24 Kilometern. Bis 2027 werden für mehr als 200 Millionen Euro in weiteren 40 Gemeinden 55.900 ultraschnelle Internetanschlüsse mit 78.000 Nutzungseinheiten geschaffen. Davon profitierten die Einwohner ebenso wie die Betriebe und mit diesem Konjunkturimpuls auch die Bauwirtschaft. Der Landesrat sagte im Plauderton, schon vor 100 Jahren sei die Bevölkerung anfangs skeptisch gegenüber dem Stromausbau gewesen, doch heute sollte ein schneller Internetanschluss ebenso selbstverständlich sein wie der von Wasser und die Müllentsorgung.
Wider Abwanderung
Projektpartner Peter Schark, Geschäftsführer von Breitband Infrastruktur Kärnten (BIK), unterstrich, gemeinsam mit Kelag-Connect werde durch die schnelle Datenverbindungen die Basis für einen "attraktiven Arbeits-, Lebens- und Wirtschaftsstandort" gelegt. Petra Rodiga-Laßnig, Bereichsleitung Telekommunikation der Kelag, sprach von einem "Vorzeigeprojekt", das nicht zuletzt der Abwanderung von Jugendlichen entgegenwirke. Bürgermeister Manfred Dullnig, der seine Gemeinde in Sachen schnelles Internet bisher einen "blinden Fleck" bescheinigte, dankte BIK, Kelag-Connect sowie Land und Bund für die bereit gestellten Fördermittel, durch die dieser Ausbau erst möglich geworden sei.
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