L(i)ebenswertes Greifenburg
Der Bienenzuchtverein
Der Bienenzuchtverein berichtet über das heurige Bienenjahr.
GREIFENBURG. "Für uns Imker war das heurige Bienenjahr ein sehr abwechslungsreiches." Auf einen halbwegs normalen Winter folgte ein schnelles, rasantes Frühjahr. Die Bienen waren zwar durch den Winter leicht geschwächt, aber trotzdem konnten die Obstbäume recht gut bestäubt werden und sie lieferten auch teils sehr gute Erträge. Die Entwicklung der Wald-Honigtau-Erzeuger auf den Nadelbäumen konnte sich unter den guten klimatischen Bedingungen heuer sehr gut entwickeln. Gebietsabhängig bestand die Honigernte heuer also größtenteils aus einem sehr schönen dunklen aromatischen Waldhonig.
Besonderes Bienenjahr
„Ich habe in meiner 50-jährigen Imkerlaufbahn so ein Bienenjahr wie heuer noch nicht erlebt – eine Waldtracht, die schon ein Monat früher als normal einsetzte und dann abrupt Mitte Juni endete. Anschließend war dann anhand der Trockenheit bis Anfang August für die Bienen nur mehr gähnende Leere, auch Blütenpollen (Eiweißnahrung der Bienen) wurde nur mehr sehr spärlich eingetragen. Wenn man auch die Waldsituation derzeit betrachtet, mit den vielen von Borkenkäfern befallen Flächen, lässt das auf keine guten Zukunftsaussichten hoffen“, berichtet Obmann Josef Smoley.
Veränderung
Es hat sich rückblickend auch bei den Bienen in den letzten 30 Jahren sehr viel verändert, wie der Obmann des Bienenzuchtvereins erklärt: „Ich denke da an den KLIMAWANDEL, der ja nicht mehr wegzuleugnen ist, weiters die Einfuhr der VARROAMILBE (ein Parasit der Bienen u Bienenbrut) die auch heute immer noch zu mehr oder minder großen Verlusten führt. Im Anmarsch sind auch der KLEINE BIENENBEUTENKÄFER aus Afrika, ein extremer Schädling, der bei starkem Befall das gesamte Bienenvolk ruiniert (momentan wird er in Süditalien in Grenzen gehalten) und eine aggressive Wespenform, die aus Südostasien stammende VESPE VELUTINA, die sich nun auch in Europa beginnt auszubreiten. Im Südwesten Frankreichs wurden Völker dieser Hornissenart inzwischen in sechs Departements nachgewiesen. Da auch in unseren Breiten ein Temperaturanstieg speziell im Winter zu verzeichnen ist, ist die Ausbreitung dieser Schädlinge wahrscheinlich nur mehr eine Frage der Zeit.“
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