Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung
"Vorzeigeprojekt für ganz Österreich" eröffnet
In Radenthein wurde im Beisein von viel Prominenz das Kompetenzzentrum für Regionalentwicklung eröffnet.
RADENTHEIN. Die Tourismusregion Millstätter See-Bad Kleinkirchheim-Nockberge ist mit der Nockregion Oberkärnten unter ein Dach gezogen. Dafür wurde der leer stehende Staberhof im Zentrum von Radenthein nach eineinhalbjährlicher Planung und Arbeit revitalisiert. Das Projekt gilt, wie es hieß, als österreichweites Vorzeigeprojekt in Sachen organisationsübergreifendes Lebensraum-Management. Geschaffen wurde ein “Büro der Zukunft”. Wie hoch der Stellenwert für das Land anzusetzen ist, zeigt allein die Präsenz von Landeshauptmann (LH) Peter Kaiser, LH-Stellvertreter Martin Gruber sowie der Landesrätin Sara Schaar am Festakt.
"ménage a trois"
Peter Kaiser, auch Referent für Kultur, Sport und nicht zuletzt Mitglied im Ausschuss für Regionen in Brüssel sprach angesichts der Liaison der drei Tourismusregionen in MBN von einer "ménage a trois". Als Landeshauptmann mache es ihn "stolz zu sehen, wie hier mit gebündelten Kräften daran gearbeitet wird, die Region als Lebens- und Arbeitsraum für die Bewohner und als Urlaubsparadies für unsere Gäste zu attraktivieren. Angesichts der ständig wachsenden Herausforderungen unserer Zeit gewinnt die Arbeit der Regionen europaweit enorm an Bedeutung."
Ländliche Region gestärkt
Martin Gruber, der das Vorreiterprojekt als zuständiger Referent mit Mitteln aus der Orts- und Regionalentwicklung gefördert hat, bekannte, mit dem Kompetenzzentrum seien seine Erwartungen "Übererfüllt" worden. Der LH-Stellvertreter: “Es bringt nicht nur klare Vorteile für die Bevölkerung, die von einer raschen und effizienten Abwicklung ihrer Anliegen profitiert, sondern bedeutet auch eine erhebliche Stärkung unserer ländlichen Regionen. Das neue Regionszentrum wird so zu einem wichtigen Motor für regionale Entwicklung und Lebensqualität im ländlichen Raum.“
16 Gemeinden
Biosphärenpark-Landesrätin Sara Schaar, Referentin für Klimaschutz-Koordination ergänzte: “Die Nockregion ist unter anderem auch Trägerorganisation einer Klimawandel-Anpassungsmodellregion (KLAR!) und von drei Klima- und Energie-Modellregionen. Dass sich nun alles unter einem Dach vereint befindet, eröffnet noch mehr Chancen auf zukunftsträchtige Kooperationen." In MBM sind 16 Gemeinden aus drei Bezirken vereint.
"Gelebte Kooperation"
Die vielen Wortbeiträge eröffnete, vor dem Regenguss noch im Freien, Christine Sitter, Geschäftsführerin Nockregion Oberkärnten. Sie erläuterte, warum es so wichtig sei, organisationsübergreifend zu arbeiten: “Regionale Entwicklung ist das Ergebnis eines Zusammenspiels verschiedener Akteure, Maßnahmen und Rahmenbedingungen. Im Zentrum stehen immer Menschen. Für unsere Region starten wir das Zusammenspiel mit dem Kompetenzzentrum um: Synergien zu finden, Ressourcen aller Art zu bündeln und Standortentwicklung gemeinsam voranzutreiben. Gelebte Kooperation ist eine große Herausforderung. Und die nehmen wir an." Regionale Entwicklung erfordere "viel Mut", auch habe das neue Haus "noch Platz für viele Träume".
Mensch im Mittelpunkt
Für Stefan Brandlehner, Geschäftsführer der Millstätter See - Bad Kleinkirchheim - Nockberge Tourismusmanagement GmbH, ist es unausweichlich, dass sich Tourismusdestinationen weiterentwickeln. “Es reicht nicht mehr, nur eine Tourismusmanagement-Organisation zu sein, die sich auf Marketing- und Produktentwicklung konzentriert. Der Tourismus ist grundsätzlich dazu da, einen Nutzen für die heimische Bevölkerung zu liefern. Deswegen muss der Lebensraum noch mehr in den Fokus gerückt werden." Regionalmanagerin Christine Sitter schenkte ihrem Kollegen eine Tüte mit Samen für eine Blumenwiese - Sinnbild dafür, das gemeinsame Projekt zum Blühen zu bringen. Hauseignerin Helga Staber erhielt auch Sittners Händen einen Blumenstrauß.
"Haus der Emotionen"
Sohn Christoph Staber sprach im Namen von Vater Josef Ferdinand, Gattin Dunja und seiner Söhne Zacharias und Vitus von einem "Haus der Emotionen", bei dessen Verwirklichung mit regionalen Firmen er jeden auf der Baustelle gekannt habe. Nun gehe der “Campus Staberhof” in die nächste Projektierungsphase, denn es gebe noch freie Flächen. Künftig soll sich unter anderem auch ein Gastronomiebetrieb am Standort ansiedeln.
Aus dem 18. Jahrhundert
Familie Staber hat den ehemaligen Gasthof Staberhof, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht und sich in vierter Generation in Familienbesitz befindet, in einen modernen Gebäudekomplex umbauen lassen. Dabei ist möglichst viel von der ursprünglichen Bausubstanz erhalten geblieben. Neben Baumeister Gert Pucher und Büroraum-Planer Christoph Aschaber haben Vertreter der Firmen, die an der Bauausführung beteiligt waren, auf das Erfolgsprojekt angestoßen wie auch Bürgermeister von Nachbargemeinden, Touristiker und Gastronomen sowie Claudia Arpa, Bundesrätin und Kärntner SPÖ-Spitzenkandidatin für die Europawahl.
Radenthein-Botschafterin
Weitere Gratulanten waren Standortbürgermeister Michael Maier, Jakob Forsting, Aufsichtsrat-Vorsitzender in der Tourismusregion, und Matthias Krenn, Obmann der Nockregion Oberkärnten, dessen Vorgänger als Obmänner der LAG (Lokale Aktionsgruppe) Nockregion-Oberkärnten Martin Hipp und Gerhard Pirih mit Präsenten bedacht wurden. Die Geistlichen Jörg Hiltner und Krzysztof Jan Miera segneten das Haus. Den musikalischen Abschlussekzent setzte die Radenthein-Botschafterin "Mona Mond" alias Monika Peitler, begleitet auf der Gitarre von Hans Kofler.
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