ÖBV
Ein Kongress im Sinne der Blasmusik
Mitte September tagte die Spitze des österreichischen Blasmusikwesens in der Gemeinde Heiligenblut, um neue Visionen zu erarbeiten.
Von 17. bis 19. September 2021 war die Gemeinde Heiligenblut Zentrum des österreichischen Blasmusikwesens. Im Oberen Mölltal ging der 63. Kongress des Österreichischen Blasmusikverbandes über die Bühne, im Zuge dessen sich die Spitze des bundesweiten Blasmusikwesens für Neuwahlen, die Ausarbeitung von zukunftsträchtigen Themen und Ehrungen traf. Gastgeber war der Kärntner Blasmusikverband.
Mekka Heiligenblut
Einmal jährlich trifft sich die Spitze des österreichischen Blasmusikwesens in einem der neun Bundesländer bzw. in einem der Partnerverbände Südtirol oder Liechtenstein im Rahmen des ÖBV-Kongresses, um das (Blas)musikwesen auf allen Ebenen zu diskutieren, neue Projekte auszuarbeiten und um Zukunftsvisionen für die 2.163 Mitgliedskapellen des Verbandes zu manifestieren. Der Kärntner Landesverband hat den dreitägigen Kongress organisiert, der bei den zahlreich angereisten Funktionär*innen aus Österreich, Südtirol und Liechtenstein Eindruck hinterlassen hat. „Uns war es aus Sicht des Veranstalters wichtig, für den Kongress einen besonderen Ort auszuwählen. Heiligenblut war dafür sehr passend aufgrund seiner Bekanntheit und der eindrucksvollen Kulisse. Es war ein sehr harmonisches und konstruktives Miteinander“, erzählt Horst Baumgartner, Landesobmann des Kärntner Blasmusikverbandes.
Besondere Uraufführung
Als Auftakt fand am Freitagabend eine feierliche Messe statt, die von Bischof Marketz abgehalten wurde. Besonderes Highlight war die musikalische Umrahmung. Musiker der Kärntner Gebirgsschützenkapelle und die Mitglieder der Landesleitung des KBV interpretierten unter der musikalischen Leitung von Anton Sollfellner die „Festmesse für Blasorchester“, die auch aus seiner Feder entstammt. Für weitere musikalische Beiträge am gesamten Wochenende sorgten die Kärntner Gebirgsschützenkapelle sowie die örtliche Trachtenkapelle Heiligenblut.
Fokus Digitalisierung
Auch im Blasmusikwesen spielt die Digitalisierung eine wesentliche Rolle. Auf sie wurde in allen Arbeitsgruppen und Gremien ein wesentlicher Schwerpunkt gesetzt: „In unseren Gremien wurde u.a. über eine bundesweite Blasmusik-App und eine einheitliche, bundesweite Vorgehensweise diskutiert, außerdem standen Punkte wie die Erstellung von Funktionärsprofilen oder die Weiterentwicklung von Arbeitsprozessen an der Tagesordnung“, so Horst Baumgartner. In musikalischen Belangen setzte sich das Gremium der Landeskapellmeister mit Inhalten wie dem Ausbau des „Österreichischen Blasmusikforums“ auseinander, einer Plattform, die interessierten Kapellmeister, Komponisten oder Musikern die Möglichkeit bietet, ihre musischen Fähigkeiten auszubauen. Unsere Musikvereine musizieren je nach Niveau in unterschiedlichen Leistungsstufen, wobei der Großteil in den Stufen A bis C spielt. „Auch der Zugang zum Notenmaterial für diese Leistungsstufen soll künftig vermehrt fokussiert werden“, berichtet Landeskapellmeister Christoph Vierbauch.
Starke Jugendarbeit
Die Österreichische Blasmusikjugend ist die Jugendorganisation für 94.000 junge Musikerinnen und Musiker. Auch Themen rund um die Jugendarbeit standen auf der Agenda des Kongresses: „Bundeswettbewerbe wie der Österreichische Jugendblasorchester-Wettbewerb, die Blasmusik-App, das Blasmusikstudio oder die Top-Down-Kommunikation zu unseren Mitgliedern waren Themen, mit denen sich die Jugendreferenten intensiv auseinandergesetzt haben“, erzählt der Kärntner Landesjugendreferent Christian Kramser.
Kärntner ist neuer Bundesjugendreferent
Einerseits wurde im Rahmen des 63. Kongresses das Präsidium des ÖBV neu gewählt, andererseits standen im Gremium der Bundesjugendleitung (Vorsitz der Jugendorganisation „Österreichische Blasmusikjugend“) Neuwahlen an. Besonders erfreulich ist, dass der Feldkirchner Andreas Schaffer zum Bundesjugendreferenten gewählt wurde. Er folgt dem Tiroler Helmut Schmid nach. Unterstützt wird Schaffer von seinen beiden Stellvertretern Gerhard Forman (Niederösterreich) und Katrin Fraiß (Salzburg), als Bundesfinanzreferentin fungiert Karin Vierbauch. Zahlreiche Funktionäre, die großartiges für das Blasmusikwesen in den vergangenen Jahren geleistet haben, wurden für ihr Wirken in Heiligenblut geehrt und ausgezeichnet. „Es war ein gelungenes, arbeitsreiches Wochenende für das nationale Blasmusikwesen“, so Baumgartner. Auf künftige Projekte des Blasmusikverbandes darf man jetzt schon gespannt sein.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.