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1. Mai-Feiern im Bezirk - Mal zünftig, mal politisch
Exemplarisch für die 1.-Mai-Feiern in Oberkärnten hat die WOCHE die in Amlach, Spittal und Laubendorf besucht.
SPITTAL/MILLSTATT. Beginnen wir auf der drüberen Drauseite im Spittaler Ortsteil Amlach, wo die rund 300 Mitglieder zählende Dorfgemeinschaft mit Obmann Gerhard Rosian an der Spitze heuer ihr 30-jähriges Bestehen begeht. Im Rahmen dieser Feiern, zu denen auch Erntedank und ein Dorfadvent gehören, wurde am Vorabend des Tages der Arbeit der Maibaum aufgestellt. Gestiftet von der Familie von Horst Kleinfercher wurde die ursprünglich 27,39 Meter messende Fichte von den Mannen um Hubertus Sagmeister sen. in das vorgesehene Loch nahe des Sportplatzes gesetzt. Der von weiblichen Mitgliedern der Dorfgemeinschaft mit den gelben, roten und weißen Bändern am Kranz geschmückte Maibaum, die die Kärntner Flagge symbolisieren, musste allerdings um gut einen Meter verkürzt werden, damit er mit stabilisiernden Keilen versehen auch stand hält.
Nachtwache der Zech
Nach getaner schweißtreibender Arbeit übergab kurz nach Sonnenuntergang Rosian Zechmeister Hubertus Sagmeister jun. symbolisch den Stamm, der bis zum nächsten Morgen von den Jugendlichen bewacht wurde, damit er nicht mutwillig abgesägt wird. Mit einem ökumenischen Gottesdienst, musikalisch umrahmt von den Stimmen aus Amlach, dem Männergesangsverein und dem Kinderchor, wurde das Fest am 1. Mai fortgesetzt. Später spielte das "Rotweintrio" auf.
"Mit Herz und Hirn"
Weniger um den passgenauen Stamm als vielmehr ums geschliffene Wort ging es am (arbeitsfreien) Tag der Arbeit beim Familienfrühschoppen der Spittaler SPÖ unter dem Motto "Mit Herz und Hirn für Österreich" im Stadtsaal. Moderiert vom Ortsvorsitzenden Stadtrat Andreas Unterrieder appellierte Landesrätin Sara Schaar an die Zuhörer, gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Gelegenheit dazu böten die anstehenden Wahlen zum Europaparlament und die am 29. September zum Nationalrat. Schaar klagte, auch in der EU gebe es Kräfte, die weniger daran interessiert seien, dass es den Menschen gut gehe als vielmehr darum, dass die Profite stimmten. Ohne ihnen eine Möglichkeit zu geben, sich zu integrieren, würde den Asylsuchenden stattdessen Schuld an der hohen Kriminalitätsrate gegeben.
"Leute brauchen Hoffnung"
Die Landtagsabgeordnete und Lendorfer Bürgermeisterin Marika Lagger-Pöllinger, die daran erinnerte, dass vor genau 150 Jahren die SPÖ in Neudörfl/Burgenland gegründet worden war, sorgte sich, dass die negativen Schlagzeilen überwiegen und Populisten auf dem Vormarsch seien. Nur: "Die Leute brauchen Hoffnung!" Die dritte Referentin, Vizebürgermeisterin Angelika Hinteregger, die von der nach ihren Worten "berührenden" Veranstaltung in Amlach gekommen war, wo sich zeige, was eine Dorfgemeinschaft zu bewirken vermöge, setzte sich in ihrer Rede für ein gerechteres Gesundheitssystem ein: "Es darf nicht sein, dass die Kreditkarte die e-card ersetzt!"
Nationalratskandidaten
Unter den Festgästen wurden vor allem die beiden Nationalratskandidaten des Bezirks, Daniela Lerchbaumer aus Mallnitz und Vizebürgermeister Philipp Schober aus Gmünd begrüßt - ferner der frühere Landtagspräsident und ÖGB-Vorsitzende Adam Unterrieder sowie der vor wenigen Wochen 90 Jahre alt gewordene Altbürgermeister Hellmuth Drewes. Musikalisch untermalt wurde der Frühschoppen von dem Duo "Blue Berry's".
Laubendorfer Maibaumfest
Dritte Station unserer Tour d'horizon war das Maibaumfest der Feuerwehr Laubendorf im Millstätter Ortsteil Tschierweg. Johannes Ottacher-Kaiser, Kommandant der 45 Aktive zählenden Wehr, und sein Stellvertreter Robert Egger sorgten mit den unzähligen Helfern dafür, dass sich die Festtagsbesucher bei der klassischen unpolitischen 1.-Mai-Feier rundum wohl fühlten. Dazu trugen nicht zuletzt die Musiker aus dem Allgäu bei: "Alois und seine Musikanten" sowie die "Lauser". Seit 30 Jahren kommen sie nach Millstatt, seit 20 Jahren gestalten sie den 1. Mai der Laubendorfer Feuerwehr. Unter den Gästen entdeckten wir auch Vizebürgermeister Albert Burgstaller mit Tochter Anna-Sophia.
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