Ein "Saftladen" der etwas anderen Art in Kolbnitz

„Der negativ besetzte Begriff des Saftladens erscheint mir im Hinblick auf die politische Situation in Kärnten als passend für mein Vorhaben“, so der 65-jährige gebürtige Lübecker, der einige Jahre in Kolbnitz gelebt hat und deshalb seine Idee des Saftladens auch dort umsetzen will.

Manhatten Safttherapie

Doch steckt hinter dem Begriff des Saftladens auch eine Verbindung zu der sogenannten „Manhatten Safttherapie“, die vom Ernährungswissenschaftler Norman Walker stammt und von Roman Schreiber, in Anlehnung an Walker, „mit neuem Leben eingehaucht wurde“, wie er es selbst beschreibt. „In meinen 400 Werken, die unter dem Begriff der Manhatten Safttherapie entstanden sind, sind zahlreiche praktikable Rezepturen zu finden, bei denen über 200 Krankheiten mit Saftmischungen behoben werden können und die zudem von Jedem umsetzbar sind“, so Schreiber.

Lebensrettend

Auf die Idee kam er im Jahre 2001, als er sich beinahe alle Zähne reißen lassen musste. „Ich konnte so gut wie nichts essen und dachte, was ich ohne meine Beißerchen tun soll? So las ich zahlreiche Werke über Safttherapien, kaufte mir daraufhin eine Saftmaschine und trinke seitdem zwei bis drei Liter an Säften täglich“, erzählt Schreiber, der in Betriebswirtschaft doktorierte.

Kärntner Saftladen

Die Idee eines Kärntner Saftladens schlummerte jedoch schon länger in ihm, konnte aber erst kürzlich umgesetzt werden. „Vor kurzem kam mir meine alte Idee des Kärntner Saftladens wieder hoch. Mit einigen Kurven fand ich dann das Bad-Stüberl in Kolbnitz als den geeigneten Flecken, wo ich diese ‚zwanglose Gesprächsrunde‘ wohl abhalten könnte“, berichtet der 65-Jährige über den Hintergrund der Überlegung. So will Schreiber an den acht vorgesehen Terminen unterschiedliche Politiker einladen, um den Leuten in der Region die Chance zu geben, auch kritische Themen anzusprechen und darüber diskutieren zu können. „Somit ist der benannte Saftladen nur als Aufhänger gedacht, die Gäste bekommen zwar einen frisch präparierten Karottensaft, primär geht es jedoch um die Gespräche zwischen mir, den Politikern und den Besuchern, die Veränderung hervorrufen sollen“, verrät Schreiber seine Intention.

Kleines Nest

Auf die Frage, warum er seine Idee ausgerechnet in Kolbnitz umsetzen will, sagt Schreiber sofort: „Wir wollen aus dem kleinen Nest Kolbnitz zeigen, dass wir dort auch über den Tellerrand schauen können und wir werden etwas bewegen, davon bin ich überzeugt.“ Und er fügt hinzu: „Außerdem liebe ich das Mölltal, denn wenn man dort am Anfang bei Lurnfeld einbiegt, am Horizont der Kegel des Danielsberg - es gibt ja keinen schöneren Flecken Erde“, schwärmt der Deutsche.

Bewusstseinsänderung

Langfristig erwartet sich durch den ersten Kärntner Saftladen (genauen Termin siehe Seite 46) Schreiber eine Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung, die nicht zuletzt durch politische Gespräche sowie sachliches, visionäres Auftreten dieser erfolgen soll. „Egal, welche Farbe, ich will, dass sich in der Gesellschaft etwas bewegt und das wird auch passieren“, ist sich Schreiber sicher.