„Ich bin nicht mehr belastungsfähig“

LURNFELD (schön). Bereits zu Beginn des Gesprächs mit der WOCHE berichtet Hartlieb von seinem gesundheitlichen Schicksal, welches auch der Grund dafür ist, dass er nach 16 Jahren als Bürgermeister sein Amt zurücklegt. „Während einer Kopfoperation an einem Aneurysma im Dezember 2011 erlitt ich einen schweren Schlaganfall“, sagt der 57-Jährige.

Wille ist nicht genug

Nach einem langen Reha-Aufenthalt wollte Hartlieb unbedingt wieder seiner Tätigkeit als Bürgermeister nachgehen. „Die Ärzte haben mir zwar davon abgeraten, es wieder mit der Arbeit aufzunehmen, doch ich wollte es unbedingt versuchen, da ich die Tätigkeit als Bürgermeister immer mit Leidenschaft ausgeübt habe“, so Hartlieb. Dass der Wille alleine oft nicht ausreichend ist, bestätigt sich: Fast zwei Jahre nach seinem Schlaganfall muss Hartlieb seiner Gesundheit zuliebe dem Bürgermeister-Dasein ein Ende setzen. „Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass die Belastung einfach zu groß ist, ich bin nicht fit genug und nicht mehr belastungsfähig für diese große Aufgabe“, ist der Gemeindechef einsichtig.

Viel weitergebracht

Jedoch blickt der ausgebildete Polizist zufrieden auf seine 16-jährige Amtszeit zurück: „In meiner Zeit als Bürgermeister wurden zahlreiche tolle Projekte umgesetzt und es wurde viel weitergebracht“, so der zweifache Vater. Als Meilensteine nennt Hartlieb die Errichtung des Schul- und Veranstaltungszentrums sowie den Kanalbau. „Natürlich kann man es nicht Jedem Recht machen, doch ich habe immer das bestmögliche versucht, um eine beliebte Chronik für die Gemeinde darzustellen“, steht Hartlieb zu jeden seiner Entscheidungen, die er im Laufe der vergangenen 16 Jahren getroffen hat.

Ungewisse Zukunft

Wer als Nachfolger von Rudolf Hartlieb fungieren wird, ist noch nicht sicher. „Vorerst wird Vizebürgermeister Stanitzig meine Stelle übernehmen. Danach wird ein Termin für Neuwahlen festgelegt.“ Ebenso unklar ist seine eigene Zukunft. „Derzeit bin ich im Krankenstand und nicht in Pension, die Entscheidung über die Genehmigung des Pensionsantrags wird erst aufgrund von weiteren, gesundheitlichen Untersuchungen geklärt“, hofft der 57-Jährige auf baldige Erholung. Und er fügt hinzu: „Meine Familie und ich sind erleichtert, dass ich ab ersten Mai keinen Stress und mehr Zeit für mich habe, um mich in Ruhe gesundheitlich erholen zu können.“